Selbstheilung

Dienstag, 20. November 2012

Liebe und Selbstliebe

Liebe macht Stress?!

Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, über Liebe zu schreiben, ohne sich nicht den Unmut derer zuzuziehen, die Liebe ganz anders definieren. Liebe ist nun einmal etwas sehr emotionales und daher wird es keine zwei gleichen Meinungen dazu geben.

Was mir bei meiner Arbeit auffällt, ist die fehlende Selbstliebe vieler Menschen und die damit einhergehende Verlustangst. Diese widerum führt zu Stress. Wenn ein Mensch nun schon Stress am Arbeitsplatz hat, wird die Verlustangst in der Beziehung eine Stress-Spirale anstossen, aus der man nur schwer aussteigen kann. Liebe kann Stress heilen oder aber Stress erzeugen.

Ich lade Sie ein, in einer ruhigen Minute die folgenden Aussagen zu prüfen und sich die Fragen ehrlich zu beantworten. Machen Sie sich frei von dem, was andere von Ihnen erwarten. Seien Sie bei der Beantwortung ehrlich zu sich selbst.
Sie müssen nicht jeder dieser Aussagen zustimmen, denn nicht immer entsprechen Lebensweisheiten unseren Werten oder passen zu dem Thema, das wir gerade haben. Es geht nur darum zu ergründen, ob wir das auch LEBEN, was wir auf unsere Fahne geschrieben haben.

17 Fragen und Behauptungen zur Liebe und Selbstliebe:

Man kann nur von anderen Menschen geliebt werden, wenn man Liebe ausstrahlt. Sie kommt von innen und beginnt mit der Liebe zu sich selbst.

Selbstliebe ist KEIN Egoismus, sondern gesunder Menschenverstand und die Grundvoraussetzung andere lieben zu können. Wer sich selbst nicht leiden kann, mag auch den anderen nicht. Wer den anderen nicht mag, will ihn ändern, passend machen und dann an sich binden. Ist das die Liebe, von der Sie sprechen?

Abhängigkeit führt zu Verlustangst. Diese Angst führt zu Eifersucht. Welche positiven Dinge können aus einer Sucht entstehen?

Eifersucht ist kein Beweis für Liebe. Sie ist lediglich der Beweis für Angst und ein geringes Selbstwertgefühl.

Wer seinem Partner die Freiheit lässt, zeigt sein Vertrauen und sein Selbstbewusstsein. Der Verzicht auf Machtspiele erschafft das Gefühl der Freiheit. Freiheit löst Angst auf.

Man sollte sich der Liebe hingeben, aber nicht einem Menschen. Die Liebe ist als Idee perfekt, ein Mensch niemals. Wenn der Mensch geht, bleibt die Liebe als perfekte Idee bei mir. So kann sie schmerzfrei weiter existieren.

Dankbarkeit erhält die Liebe. Wann waren Sie das letzte Mal dankbar für das, was Ihnen Ihr Partner gibt?

Lieben macht glücklich. Zu lieben, stärkt uns. Wenn wir wirklich lieben, tun wir also etwas für UNS – nicht für andere. Daher ist der Vorwurf: „Ich habe dir soviel gegeben. Ich habe dich so sehr geliebt“, eine Lüge.

Wir sprechen von Liebe und meinen Sex, Schutz, Versorgung, Schmückung. Wenn Sie gerne mit einer Frau Hand in Hand durch die Stadt laufen, sagen Sie nicht: „Ich liebe dich.“ Sagen Sie: „Ich liebe es, wenn die anderen Männer mir neidische Blicke zuwerfen.“
Wenn sie es toll finden, dass er soviel Geld verdient und Ihnen den Urlaub bezahlt, sagen Sie nicht: „Ich liebe dich.“ Sagen Sie: „Ich liebe es, wenn du mich so verwöhnst.“ Es ist ehrlicher. Wenn es wirklich Liebe ist, ist Diplomatie nicht nötig und wenn es Freundschaft ist, schon gar nicht.

Nur zwei unabhängige, starke Persönlichkeiten können eine reiche Beziehung erschaffen, die beiden Freiraum gewährt und Weiterentwicklung ermöglicht. Abhängigkeit und Besitzanspruch in der Zweisamkeit ist nichts anderes als Sklaverei.
Distanz schafft Vertrauen. Ängste, Eifersucht und Misstrauen entstehen aus einem Mangel an Selbstliebe und Selbstbewusstsein.
Liebe schafft keine Probleme – nur unser Fordern, Wünschen und Denken über die Liebe.

Wenn wir uns nur dann gut fühlen wenn jemand uns liebt, machen wir uns abhängig – wir sind Süchtige. Wir bekommen etwas Stoff vom anderen, aber nur, weil der wiederum hofft etwas Stoff von uns zu bekommen. Beide glauben, der andere wäre ein Dealer mit einem großen Vorrat. Die Beziehung endet, wenn der tatsächliche, winzige Vorrat beider aufgebraucht ist.

Liebe einzufordern, sich nach ihr zu sehnen, bedeutet zwangsläufig zu leiden – denn wahre Liebe kann nur gegeben werden.

Wir haben kein Anrecht geliebt zu werden. Wir haben nur das Anrecht auf persönliches Glück. Lieben, ohne zu fordern, macht glücklich. Wenn man nichts zurückbekommt, macht einem das nichts aus. Man kann ja immer noch gehen.

Haben Sie es nötig um Liebe zu betteln?

Liebe für die Ewigkeit zu verlangen, heißt Liebe vorhersagen zu wollen. Liebe lässt sich nicht vorhersagen und nicht einfordern.

Liebe ist nicht gleichbedeutend mit Beziehung. Liebe ist ein Phänomen. Ein Phänomen ist eine Erscheinung. Erscheinungen sind meist von kurzer Dauer.

Wenn es wirklich wahre Liebe, ohne Forderung und ohne Anspruch war, wie konnte daraus nach der Trennung Hass, Enttäuschung und üble Nachrede entstehen? Weil es nur Besitz und Abhängigkeit war? Worüber trauern Sie dann? Über den Verlust Ihres Eigentums?



Thomas Pfitzer
Leistungscoach, Mentaltrainer, Autor
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Samstag, 17. November 2012

Authentizität, Sterben und die inneren Werte

Der Kreislauf des Glücks – oder was Authentizität, Sterben und die inneren Werte miteinander zu tun haben.

Zugegeben. Das ist ein verwirrender Titel, denn der Zusammenhang zwischen diesen drei Begriffen erschließt sich nicht sofort, aber er ist vorhanden – und, was noch viel wichtiger ist – der Zusammenhang ist entscheidend für unser persönliches Glück. Oder anders ausgedrückt – für ein glückliches und erfülltes Leben. Beginnen wir damit, den Begriff Authentizität genauer zu betrachten. Authentizität in Bezug auf Personen bedeutet, dass das Handeln durch die Person selbst bestimmt wird und nicht durch äußere Einflüsse manipuliert wird. Gruppenzwänge und starke Einflüsse durch die Familie, wären solche Manipulationen.

Die Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman unterscheiden vier Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit man sich selbst als authentisch erlebt:

Bewusstsein
Ein authentischer Mensch kennt seine Stärken und Schwächen ebenso wie seine Gefühle und Motive für bestimmte Verhaltensweisen. Erst durch diese Selbstreflexion ist er in der Lage, sein Handeln bewusst zu erleben und zu beeinflussen.

Ehrlichkeit
Hierzu gehört, der realen Umgebung ins Auge zu blicken und auch unangenehme Rückmeldungen zu akzeptieren.

Konsequenz
Ein authentischer Mensch handelt nach seinen Werten. Das gilt für die gesetzten Prioritäten und auch für den Fall, dass er sich dadurch Nachteile einhandelt. Kaum etwas wirkt verlogener und unechter als ein Opportunist.

Aufrichtigkeit
Authentizität beinhaltet die Bereitschaft, seine negativen Seiten nicht zu verleugnen. Eine als authentisch bezeichnete Person wirkt besonders „echt“. Sie vermittelt ein Bild von sich, das vom Betrachter als real, urwüchsig, unverbogen und ungekünstelt wahrgenommen wird. [Zitat Ende]

Was hat das jetzt mit „sterben“ zu tun? Auch hier müssen wir etwas ausholen und uns ein interessantes Untersuchungsergebnis genauer anschauen. Die australische Krankenschwester Bronnie Ware betreute jahrelang todkranke Menschen auf der Palliativstation eines britischen Krankenhauses. Bei der Palliativmedizin geht es nicht mehr darum, Menschen zu heilen, denn dafür ist ihre Krankheit zu schwer. Es geht vielmehr darum, ihnen einen möglichst angenehmen Tod zu ermöglichen.

Ihre Erfahrungen hat Ware in einem Buch festgehalten. Der Titel des Buches lautet frei übersetzt so viel wie "Die fünf Dinge, die Todkranke am häufigsten bereuen". "Wenn man die Patienten fragte, ob sie irgendetwas bereuten oder lieber anders gemacht hätten", sagt Ware, "dann nannten sie immer und immer wieder dieselben Dinge."

Hier die fünf meist genannten Aussagen: [Zitat]

1. "Ich hätte gerne den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben - und mich nicht von den Erwartungen anderer leiten lassen."
Ware: "Diese Aussage hörte ich am häufigsten. Wer realisiert, dass sein Leben bald vorbei ist und nüchtern zurückblickt, der merkt erst, wie viele Träume unerfüllt geblieben sind. Die meisten Menschen hatten sich nicht mal die Hälfte all ihrer Träume erfüllt - und jetzt mussten sie sterben, im Bewusstsein, dass es an Entscheidungen lag, die sie getroffen oder gescheut hatten. Wer gesund ist, genießt gleichzeitig eine enorme Freiheit. Leider merken die meisten Menschen das erst, wenn die Gesundheit weg ist."

2. "Ich hätte nicht so hart arbeiten dürfen."
Ware: "Das sagte jeder meiner männlichen Patienten. Durch ihre Arbeit hatten sie die Jugend ihrer Kinder verpasst und die Gesellschaft ihres Partners - und nun bereuten sie, der Tretmühle des Berufslebens so viel Lebenszeit gewidmet zu haben."

3. "Ich hätte den Mut haben sollen, meine Gefühle auszudrücken."
Ware: "Viele Patienten unterdrückten ihre Gefühle, um es sich mit ihren Mitmenschen nicht zu verscherzen. Deshalb entschieden sie sich dazu, ein mittelmäßiges Leben zu führen - und wurden nie zu dem, was sie hätten sein können. Viele wurden dadurch so verbittert, dass sie krank wurden."

4. "Ich hätte mit meinen Freunden in Kontakt bleiben sollen."
Ware: "Erst auf dem Sterbebett erinnerten sie sich an den Wert alter Freundschaften - und dann waren diese Freunde häufig nicht mehr zu erreichen. Viele waren so beschäftigt mit ihrem eigenen Leben, dass sie alte Freunde im Laufe der Jahre aus den Augen verloren hatten - und das tat ihnen jetzt unendlich leid. Wer im Sterben liegt, vermisst seine Freunde."

5. "Ich hätte mir mehr Glück und Zufriedenheit gönnen sollen."
Ware: "Dass Glück und Zufriedenheit eine Entscheidung sind, bemerkten sie erst in ihren letzten Wochen. Viele hatten ihre festen Angewohnheiten und Eigenschaften. Die vermeintlich gewohnte und bequeme Umgebung hatte sich auf ihren Körper und ihre Seele ausgewirkt. Dabei hatten sie schlicht und einfach Angst vor Veränderung. Deshalb gaukelten sie sich und anderen vor, glücklich und zufrieden zu sein - obwohl sie in Wahrheit gerne mal wieder gelacht hätten und gerne albern gewesen wären."
[Zitat Ende]

Wenn man sich jetzt anschaut, was Menschen bereuen, so hat das viel mit nicht verwirklichter, nicht gelebter Authentizität zu tun. Das eigene Leben zu leben, Entscheidungen zu treffen - frei von Manipulation durch andere Menschen, Medien und Werbung; Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, sie auszuleben und dadurch zufriedener und glücklicher zu leben - das ist Authentizität.

Wie erreicht man das? Unser Verhalten und Denken ist doch schon immer stark beeinflusst durch Erziehung, Schule, Freundeskreis, Job, Werbung und vieles mehr. Sich davon zu lösen und eigenständig und unbeeinflusst zu handeln, setzt die Kenntnis der „inneren Werte“ voraus. Wer sein Leben und seine Ziele nach seinen inneren Werten ausrichtet, wird ein glückliches und erfülltes Leben führen. Ihm bleiben die 5 Aussagen aus Wares Buch
erspart.

Es gibt mehrere Methoden um die persönlichen inneren Werte eines Menschen zu ermitteln. Die meisten Techniken sind meditative Übungen oder Frage-Antwort-Techniken, die man nur unter Anleitung machen kann. Das beste Resultat erzielt man durch die Kombination mehrerer Übungen und den Vergleich der einzelnen Ergebnisse. Die gefundenen Werte müssen dann nach Wichtigkeit sortiert werden. Man erkennt schnell, dass einzelne Werte in anderen enthalten sind und somit aus der Liste gestrichen werden können. Die intensive Beschäftigung mit den Werten und ihrer Hierarchie kann uns nach einigen Tagen zur Erkenntnis über unseren Lebenssinn führen. Zumindest werden wir einige wichtige Ziele erkennen.

Der Einfluss innerer Werte auf die Zielerreichung ist groß, da die Einhaltung dieser Werte für unser Unterbewusstsein wichtiger ist als die Erreichung eines Ziels. Deckt ein Ziel nicht unsere Werte ab, blockiert das Unterbewusstsein die Zielerreichung oder das Ziel wird zwar erreicht, aber wir sind nicht glücklich, da wir uns gegen unsere eigenen Werte entschieden haben.

Einige Beispiele für Werte sind:

Abenteuer, Aktivität, Ansehen, Begeisterung, Bewegung, Dienen, Ehre, Ehrlichkeit, Einfachheit, Einzigartigkeit, Erfolg, Erfüllung, Erkenntnis, Erotik, Familie, Fähigkeit, Freiheit, Freude, Freundschaft, Frieden, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Gesundheit, Glück, Harmonie, Herausforderung, Humor, Individualität, Kreativität, Lehren, Leistung, Lernen, Liebe, Macht, Mut, Ordnung, Rache, Ruhe, Ruhm, Schönheit, Selbständigkeit, Sicherheit, Spaß, Spiritualität, Status, Toleranz, Unabhängigkeit, Veränderung, Verantwortung, Wahrheit, Weisheit, Weiterentwicklung, Weltverbesserung, Wissen, Würde und einige mehr.

Über Werte kann man nicht diskutieren, denn ein Wort hat für jeden Menschen eine sehr individuelle Bedeutung. Nehmen wir als Beispiel das Wort Freiheit. Wer seit 20 Jahren unglücklich verheiratet ist, wird Freiheit anders definieren, als ein Mensch der finanzielle Schwierigkeiten hat oder sich seit geraumer Zeit im Strafvollzug befindet.

Jeder Mensch hat ein individuelles Motivationsprofil, durch das er sich von anderen unterscheidet. Wenn sie sich stets bewusst sind, welche Motivatoren, sprich Werte, ihnen am wichtigsten sind und sie sich auf diese konzentrieren, werden sie am ehesten das Glück erfahren, das ihrem Leben Sinn gibt.

Glück bedeutet aber gleichzeitig auch Leistungsfähigkeit, denn die Gehirnforschung hat festgestellt, dass der Ausstoß von Glückshormonen im Gehirn die Lern- und Leistungsfähigkeit steigert. Deshalb sind die Menschen besonders gut in dem was sie tun, die Tätigkeiten ausüben, die sie glücklich machen. Es ist ein Kreislauf. Glück fördert Leistung und Leistung steigert das Glücksgefühl.

Thomas Pfitzer
Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
Tel.: 0176 96 255 796 oder 0621 592 48 92
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Dienstag, 13. November 2012

Boreout vs. Burnout

Boreout vs. Burnout?

P. Rothlin (Betriebswissenschaftler) und P.R. Werder (Philosoph und Journalist) definieren in ihrem Buch „Syndrom Boreout“ den Boreout als Gegenteil des Burnout. Ihrer Meinung nach besteht der Boreout aus den Elementen: Unterforderung – Langeweile und Desinteresse.

Boreout-Betroffene haben das Gefühl mehr leisten zu können, aber man lässt sie nicht, bzw. es gibt für sie nicht genügend fordernde Aufgaben. Die Langeweile ist die logische Folge davon, da man nicht weiß, was man den ganzen Tag tun soll. Das steigert die Lustlosigkeit, sich um anspruchsvolle Arbeit zu bemühen. Daraus folgt wiederum ein Desinteresse am Job, da man sich nicht mehr mit der Arbeit identifizieren kann.

Betroffene berichten, dass man sich zunehmend Strategien aneignet, um am Arbeitsplatz den Eindruck zu erwecken, man sei ausgelastet und im Stress. Das dient dazu, sich noch mehr der langweiligen und eintönigen Arbeit vom Hals zu halten und sie auf die Kollegen abzuwälzen.

Boreout hat zwar im ersten Moment nichts mit Faulheit zu tun, da die Mitarbeiter durchaus arbeiten wollen, aber die Folge von Boreout ist Faulheit. Der Mitarbeiter wird faul gemacht.

Die Strategien, die sich gelangweilte und unterforderte Mitarbeiter ausdenken um nicht noch mehr langweilige Aufträge zu erhalten, führen dazu, dass das untätige Absitzen von Stunden noch zunimmt und sich das Boreout-Gefühl verstärkt. Durch das Vortäuschen von Beschäftigung, verhindert der Mitarbeiter selbst, dass sich seine Situation verbessert.

Rothlin und Werder nennen einige der Strategien, die sich Betroffene aneignen.

Flachwalzstrategie:
Die auftretende Arbeit wird unnötig in die Länge gezogen. Zeitrahmen werden unnötigerweise voll ausgeschöpft.

Komprimierung:
Aufgaben werden schnellstmöglich erledigt, aber die Erledigung wird nicht mitgeteilt. So hat man bis zum Abgabetermin viel Zeit für die Erledigung privater Dinge.

Symptome des Boreout Syndroms sind:

Müdigkeit
Desinteresse
Schlechte Laune
Leidenschaftslosigkeit
Langeweile durch Unterforderung
Identifikationsprobleme mit der eigenen Arbeit

Die ständige Unterforderung, das Absitzen von Stunden und das Vorspielen von Stress, führen letztendlich zum Stress. Das Syndrom erscheint häufig bei Arbeitnehmern mit festem, aber zu großzügigem Zeitplan und bei Personen, bei denen durch die Art der Tätigkeit weder Leidenschaft noch Tatendrang geweckt wird.

Soweit so gut. Bis hierhin kann ich folgen. Was aber nun von Rothlin und Werder als Tipps gegen den Boreout gegeben wird, entbehrt nicht einer gewissen Naivität:

Zitat:
Präventive Maßnahme: Üben Sie eine Arbeit aus, die Ihnen Freude bereitet und Ihnen nicht jeden Tag das Gefühl gibt, wieder arbeiten gehen zu MÜSSEN, sondern zu DÜRFEN!

Kommentar:
Wie viele Menschen gibt es wohl, die sich diesen Luxus erlauben können. Wie viele Möglichkeiten ergeben sich aus dem Arbeitsmarkt, eine Tätigkeit zu finden, die weder über- noch unterfordert und die in erreichbarer Nähe ist?

Zitat:
Gesunde Balance finden: Ihre Arbeit sollte Sie weder überfordern (Burnout) noch unterfordern (Boreout). Erledigen Sie deshalb Aufgaben, denen Sie gewachsen sind und an denen Sie gleichzeitig noch wachsen können.

Kommentar:
Das ist doch genau das Problem des Burn- und des Boreouts, dass man sich in den seltensten Fällen die Aufgaben aussuchen kann – weder in Sachen Qualität noch Quantität. Wenn dem so wäre gebe es weder Burnout noch Boreout!

Zitat:
Private Anteile: Auf ihrer Arbeit sollten vor allem eines tun: arbeiten! Sobald ihr Zeitfenster für private Erledigungen fortlaufend zu wachsen scheint, sollten Sie sich mehr herausfordernden Aufgaben widmen.

Kommentar:
Wie auch zuvor schon gesagt, ist dieser Tipp sinnlos, da der Boreout entsteht, weil es keine herausfordernden Aufgaben gibt. Da der Boreout-Betroffene ja nicht faul ist, hätte er sich diese Aufgaben längst geholt, wenn es sie denn gäbe. Der Boreout entsteht ja nicht von heute auf morgen, sondern in einem Zeitraum von mehreren Monaten. War innerhalb dieses Zeitraums keine anspruchsvolle Tätigkeit gegeben, dürfte auch in Zukunft keine kommen.

Zitat:
Identifizierung: Stellen Sie sich regelmäßig die Frage, warum Sie ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten. Sobald Sie spüren, dass Sie nur wenige oder keine soliden Argumente sammeln können, haben Sie einen Hinweis darauf, dass Sie einem Boreout unterliegen.

Kommentar:
Auch hier kann das Ergebnis nur Kündigung heißen. Doch zuvor muss ein neuer Job gefunden werden. Da wir Menschen aber ca. 70% unserer Entscheidungen aus dem Vermeidungsmodus und nicht aus dem Motivationsmodus heraus treffen, ist die Kündigung und die Jobsuche eine eher seltene Entscheidung. Besonders dann, wenn man sich schon an das Nichtstun gewöhnt hat. Die Untätigkeit fördert nicht gerade das Selbstwertgefühl, sodass Boreout mit zunehmender Dauer dazu führen wird, dass sich der Betroffene nichts mehr zutraut und demnach auch den Job nicht mehr wechseln möchte. Wer zu lange in der Langeweile und Untätigkeit verharrt, wird irgendwann glauben, er könne nichts mehr leisten.
Wer sich zudem in einem sicheren und gutbezahlten System befindet, sollte es sich gut überlegen, das Risiko eines Firmenwechsels einzugehen. Eine Garantie, dass es besser wird, gibt es nicht.

Mein Vorschlag ist ein ganz anderer.
Wie auch schon beim Syndrom Burnout, muss auch beim Syndrom Boreout das Privatleben mit einbezogen werden. Wer sagt denn, dass man beide Syndrome nur am Arbeitsplatz bekämpfen kann?

Viele Burnout-Patienten haben das Problem, dass ihnen das Privatleben so wenig Glücksmomente und Spaß bietet, dass der Arbeitsstress nicht abgefangen werden kann. Zudem gibt es auch in der Freizeit und in der Familie Stressfaktoren, die die Lage verschlimmern, da man die negativen Emotionen von einem System in das nächste trägt. Die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Systeme (Hobby, Freundeskreis, Familie und Beruf) führen zu einer Stress-Spirale, die an irgendeiner Stelle unterbrochen werden sollte. In welchem System man die Spirale unterbricht, ist vorerst zweitrangig. Wichtig ist, dass überhaupt etwas geschieht und man erkennt, dass man es selbst in der Hand hat, etwas zu verbessern. Nur so kann man die Opferebene verlassen.

Wir füllen unser Privatleben zunehmend mit unkreativen Tätigkeiten aus. Untersuchungen zeigten, dass Fernsehen Stress fördert. Je größer die Anzahl der Fernsehprogramme, desto größer der Stress. Wir umgeben uns immer mehr mit technischen Geräten, die uns angeblich Zeit sparen und besser kommunizieren lassen. Tatsache ist aber, dass das Niveau der Kommunikation durch Mail, SMS, Messenger und Facebook oftmals so gering ist, dass man nicht mehr von wirklicher Kommunikation sprechen kann, da auf der emotionalen Ebene nichts mitgeteilt und verarbeitet wird. Smilies sind kein Ersatz für wirkliche Emotionen. Da wir zu 70% nonverbal kommunizieren, ist auch das telefonieren weniger gut geeignet um Emotionen abzubauen.

Wer in der Freizeit nichts als Langeweile erlebt, kann diese Emotion natürlich auch am Arbeitsplatz nicht abbauen. Daher ist es sinnvoll seine Freizeitaktivitäten zu überprüfen und sich zumindest im Bereich Hobby, Sport, Familie und Freundeskreis interessante Ziele zu setzen. Ziele zu haben und sich auf den Weg der Zielerreichung zu machen, macht erwiesenermaßen glücklich. Wenn man am Arbeitsplatz keine Möglichkeiten der Verbesserung hat, muss unbedingt der Freizeitbereich angekurbelt werden, damit man zumindest etwas hat, worauf man sich freuen kann – 8 Stunden lang.



Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
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Samstag, 10. November 2012

5 Hindernisse

Die 5 Hindernisse
Was sind die Hindernisse, die mir bei Beruf, Hobby und Beziehung im Weg stehen?
Hier finden wir keine Lösungen, sondern Ursachen. Die Ursache zu kennen, führt uns zur Lösung.

1: Gier
Wir suchen mit unseren 5 Sinnen nach Reizen, die uns angenehme Momente verschaffen. Kurze Glücksgefühle, die durch selbst erzeugte Stimulationen immer wieder neu belebt werden müssen, da die Stimulation so schnell abnimmt, wie sie entstanden ist – und mit ihr das Glücksgefühl. Das mag beim einen für sexuelle Reize gelten, ein anderer nutzt Luxusartikel, Geld oder Macht als Stimulanz. Oft dienen diese Sinnesreize nur dazu, unangenehme Gedanken zu verdrängen. Da Glücksgefühle nur von begrenzter Dauer sind, jagen wir ständig neuen, stärkeren Impulsen hinterher. Wir schaffen es nicht, den Genuss der vorherigen Stimulanz zu bewahren.

Wo bin ich gierig?
Welche unangenehmen Dinge und Gedanken verdränge ich mit meiner Gier?

Das was wir verdrängen ist unser Schatten. Wenn wir unsere Schatten nicht bearbeiten, werden sie uns eines Tages einholen.

2: Wut
Wut oder Zorn kann sich gegen Personen, Ereignisse oder Objekte richten. Wer wütend ist, findet immer gute Argumente, diesen Zorn zu rechtfertigen. Die zerstörerische Kraft richtet sich gegen die Menschen, Umstände und Gegenstände, die das Wunschbild zerstört haben. Es geht also um Erwartungen, die an andere gestellt und nicht erfüllt wurden. Richtet sich die Wut gegen einen selbst, bekommen wir so unsere Minderwertigkeits- und Schuldgefühle aufgezeigt. Zorn ist zwecklos. Er entsteht aus unrealistischen Forderungen an unsere Umwelt und an uns selbst.

Welche unrealistischen Erwartungshaltungen habe ich an mich?
Welche unrealistischen Erwartungshaltungen habe ich an andere?

Wenn wir wütend sind, fragen wir uns meistens:

Womit habe ich das verdient?
Wieso passiert das immer mir?
Verdränge ich meine Wut?
Unterdrücke ich meinen Zorn?

Was man verdrängt und unterdrückt, wird zu unserem Schatten. Alles was man bekämpft wird stärker. Wir wollen den Schatten nicht wahrhaben, also unterdrücken wir ihn und machen ihn damit nur mächtiger. Erkennen können wir das erst, wenn er ausbricht in Form einer Unbeherrschtheit bis hin zum Amoklauf oder in Form einer Krankheit.

Habe ich eine Krankheit oder einen Schmerz, den ich mit der Unterdrückung von Wut in Verbindung bringen kann?

3: Trägheit
Wann hast Du Dich das letzte Mal intensiv um Deinen Partner, Deine Freunde, Deine Hobbys bemüht? Trägheit ist das Gegenteil von Neugierde, Erforschung, Experimentierfreude und der Dankbarkeit, dass Freunde und der Partner immer noch da sind – trotz unserer Fehler. Trägheit ist in uns allen, früher oder später, mehr oder weniger. Trägheit wird am besten durch Zielsetzungen bekämpft. Setze Dir kleine Ziele. Jedes erreichte Ziel, steigert Deine Kraft und die Motivation das nächste Ziel anzupacken. Bleibe neugierig und experimentiere.

Welche Ziele habe ich mir in der Partnerschaft gesteckt?
Welche Ziele habe ich mir im Beruf gesteckt?
Welche Ziele habe ich noch im Hobby oder beim Sport?

4: Rastlosigkeit
Rastlosigkeit ist eine Kombination aus Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit. Sie führt uns zur ständigen Fehlersuche. Fehler findet man immer – nichts kann perfekt sein, was der Mensch tut. Hat der Rastlose genug Fehler gefunden, ist es unmöglich für ihn zufrieden und glücklich zu sein, mit dem was er hat. In der Hoffnung irgendwo Perfektion zu finden, richtet sich der Rastlose nach außen. Je mehr er seinen Blick und seine Hoffnung auf die Außenwelt richtet, desto schneller verlässt er seinen inneren Bereich, sein Zentrum. Ruhe findet man aber nur im Zentrum, in sich. Ruhe ist genauso wenig im Außen zu finden, wie Liebe.
Rastlose greifen ihre Mitmenschen oft an, bedauern das aber sehr schnell wieder und bekommen Schuldgefühle. Beim Abbau dieser Schuldgefühle entstehen Aggressionen gegen andere oder sich selbst.

Welche Fehler suche ich bei mir und meinem Partner?

5: Misstrauen
Misstrauische hinterfragen Handlungen, Worte und Fähigkeiten. Sie sind auf der Suche nach Fehlern, um sie dann ihren Partnern oder dem „Leben an sich“ vorzuwerfen. Egal wie sehr sie zu lieben glauben, die Liebe muss vom Thron gestoßen werden. Früher oder später beginnt die Suche nach der Unvollkommenheit. Sinn dieser Suche ist die Ablenkung von den eigenen Fehlern. Hat man die Unvollkommenheit im Außen erkannt, kann mit der Schuldzuweisung begonnen werden. Der Misstrauische ist nicht wirklich in der Lage Beziehungen einzugehen, da ihm seine eigene Unvollkommenheit durchaus bewusst ist. Um sie zu verbergen, kann er nur kurzfristige Partnerschaften eingehen, bevor er entdeckt wird. Natürlich traut er auch dem Leben nicht – er traut der Gerechtigkeit des Universums nicht und ist oft verbittert. Der Misstrauische bleibt letztendlich lieber allein, aber natürlich liegt die Schuld im Außen, weil alles so unvollkommen war.

Das Problem kommt von innen und wir können es nicht anderen Menschen in die Schuhe schieben. Bleibe eine Zeitlang allein. Komme zu der Erkenntnis, dass Du nur misstrauisch bist, weil Du Dir selbst nicht trauen kannst. Vielleicht ist es nur die Angst verletzt zu werden.

Was werfe ich meinem Partner (auch Arbeitskollegen oder Geschäftspartner) vor?


Thomas Pfitzer
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Montag, 5. November 2012

Was ist EMDR / Wingwave?

EMDR/Wingwave Coaching
Wingwave Coaching ist ein Verfahren, welches sich aus drei Komponenten zusammensetzt.

1. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) wurde 1987 von der Psychologin Francine Shapiro entwickelt und bei der Behandlung schwerer Traumata eingesetzt und bildet das Kernstück der Anwendung. Seit der Entwicklung der Methode wurde EMDR intensiv erforscht. Es liegen bis heute 16 kontrollierte Studien zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörung vor, die den Nutzen von EMDR belegen. Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie verabschiedete 2006 ein Gutachten, durch welches die EMDR-Methode zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen als wissenschaftlich anerkannt gelten kann.

2. Der Myostatiktest (kinesiologischer Krafttest) nach Dr. Omura, mit dem Stressfaktoren erkannt werden und mit dem die Wirksamkeit des Coachings überprüft werden kann.

3. Das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) ist eine Methodensammlung zielorientierter Konzepte, die sich in den Bereichen Kommunikationspsychologie, Coaching, Lernpsychologie und Psychotherapie bewährt hat.

Das ungewöhnliche am EMDR/Wingwave-Coaching ist die Technik der schnellen Augenbewegungen. Der Klient folgt mit seinen Augen den Handbewegungen des Coaches. Das erinnert an die REM-Phasen (Rapid Eye Movement), die man in der Traumphase beobachten kann. Wichtig ist, dass der Klient sich emotional auf die Stress-Situation einlässt und sich während der Sitzung auf die belastenden Gedanken konzentriert. Das ist zwar zu Beginn unangenehm, denn wer möchte sich schon gerne an Angst- oder Versagenssituationen erinnern und die damit einhergehenden negativen Emotionen und Körperreaktionen grundlos aufrufen? Allerdings muss ganz klar festgestellt werden, dass die Wirkung des Coachings umso stärker ist, je mehr der Klient bereit ist, sich der Emotion zu stellen.

Nach jedem Durchgang werden die neu entstandenen Stimmungen, Bilder und Körpergefühle erfragt und gedanklich in den nächsten Durchgang einbezogen. Die Stress- und Angstgefühle nehmen kontinuierlich ab und oftmals erkennt der Klient schon während der ersten Sitzung den eigentlichen Ursprung seiner Emotionen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass dem Klienten längst vergangene und scheinbar vergessene Situationen in Form von Bildern oder Sätzen wieder in das Wachbewusstsein gerufen werden. Das Erkennen des Ursprungsereignisses führt zum beschleunigten Auflösen der Stressemotion, da sie jetzt bewusst verarbeitet werden kann. Die bisher automatisiert ablaufenden Angst- und Stressreaktionen können gelöscht und durch neue, effektive Verhaltensmuster ersetzt werden.

Wann wird Wingwave-Coaching eingesetzt?

Abbau stressauslösender Faktoren
Abbau von Ängsten (Prüfungsangst, Kommunikationsängste, Versagensängste, Flugangst, Höhenangst usw.)
Auflösung hinderlicher Glaubenssätze (ich bin nicht gut genug, ich bin an allem Schuld usw.)
Abbau sportlicher Leistungsblockaden
Abbau von Zorn- und Wutgefühlen

Besonders interessant ist die Tatsache, dass EMDR/Wingwave auch zum Aufbau von Ressourcen hervorragend geeignet ist. So können charakterliche Eigenschaften, die der Klient bei sich selbst nur in geringem Maße vermutet, gestärkt und aufgebaut werden.
Besonders häufig ist das bei den folgenden Persönlichkeitsthemen der Fall:

Selbstbewusstsein
Redegewandtheit
Selbstmotivation
positive Ausstrahlung um nur einige zu nennen.

Auch als unterstützende Methode bei der Rauchentwöhnung und der Genussmittelreduzierung (Heißhunger-Attacke) hat sich Wingwave bewährt.

Da viele körperliche Symptome und Krankheiten auf seelische Ursachen zurückzuführen sind, habe ich auch oft die positive Verarbeitung von Reizdarmsyndrom, Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen erleben können.

Einschränkend muss man sagen, dass EMDR/Wingwave nicht bei allen Menschen gleichermaßen gut anspricht. Daher ist eine Methodenvielfalt im Coaching wichtig. Es gibt viele sehr unterschiedliche Techniken, die bei gleichen Themen auch zum Erfolg führen. Man sollte daher immer auch die Möglichkeit nutzen, zumindest unterstützend noch weitere Techniken einzusetzen. Zur Standartausrüstung gehören:

NLP (z.B. Phobietechniken, Zielermittlung, Übungen zur Verhaltensanpassung usw.)
Energetische Psychologie (EFT)
Systemische Arbeit (Familienaufstellung, Dilemma-Aufstellung usw.)
Timeline
Meditation
Hypnose
Huna

Diese Techniken unterstützen und beschleunigen die Erfolge, die mit EMDR/Wingwave erzielt werden, da sie auch teilweise vom Klienten zuhause zwischen den Terminen eingesetzt werden können. Zu den erfolgversprechendsten Techniken im Selbst-Coaching gehört das EFT in Kombination mit dem hawaiianischen Huna und die Meditation.

Darüber berichte ich in einem der nächsten Artikel. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit.


Thomas Pfitzer
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Freitag, 26. Oktober 2012

Intuitive und rationale Entscheidungen – Teil 2

Das implizite und explizite Gedächtnis
Das implizite Gedächtnis wirkt sich auf unser Verhalten aus ohne dabei in unser Bewusstsein zu treten. Das explizite Gedächtnis hingegen ist bewusst und die getroffenen Entscheidungen können im Nachhinein erklärt werden. Zum impliziten Gedächtnis gehört auch der Teil, der prozedurales Gedächtnis genannt wird und Automatismen wie Radfahren beinhaltet.

Warum müssen wir achtsam sein?
Immer wenn wir unkonzentriert sind, nehmen wir zusätzliche Informationen auf, deren Zusammenhang wir aber nicht ausreichend speichern können. Wenn wir Zeitung lesen und dabei Werbespots im Radio hören, werden die Produktnamen im impliziten Gedächtnis verankert und können für eine Kaufentscheidung sorgen. Wenn wir bewusst Werbespots hören, wird uns das Produkt im Zusammenhang mit der Werbung im Gedächtnis bleiben und wir erkennen, dass die Werbung versucht uns zum Kauf zu verleiten. In diesem Moment können wir besser gegensteuern.
Die Behauptung, dass eine negative Berichterstattung besser ist als keine, mag hier ihren Beweis finden. „Any publicity is good publicity“, lautet ein bekannter Spruch, der sicherlich richtig ist, denn unser implizites Gedächtnis merkt sich oft nur den Namen einer Person, vergisst aber den Skandal, der mit dieser Person verbunden ist. So wird zumindest bei den Menschen, die Nachrichten nicht achtsam und konzentriert verfolgen, eine Skandalnudel zur wichtigen Persönlichkeit.

Je öfter wir Namen und Symbole sehen, sei es auch unbewusst im vorbeigehen, desto mehr prägen sich diese Symbole ein. Auch wer keine Coca Cola trinkt, kennt den Schriftzug und kann ihn aus vielen anderen Schriftarten herausfinden. Eine Marke erhält ihre Berühmtheit nicht durch Qualität, sondern durch das ständige Erscheinen in den Medien. Achten Sie einmal darauf wie oft Ihnen das Apple Symbol in Kino- und Fernsehfilmen begegnet. Irgendwann glaubt jeder, dass diese Produkte gut sein müssen, da sie ja scheinbar jeder benutzt. Nur wenn Sie achtsam sind, bleiben Sie von dieser Art der Manipulation bewahrt.
Da wir einer ungeheuren Flut von Informationen ausgesetzt sind, können wir uns kaum noch erinnern, ob eine Nachricht falsch oder richtig war. Wir wissen nur noch, dass wir sie gelesen haben. Deshalb halten sich Vorurteile und Irrtümer, trotz unserer angeblich so aufgeklärten Zeit, hartnäckig. Man muss den Unfug nur oft genug wiederholen, um ihn in das implizite Gedächtnis aller Menschen zu befördern. Von dort ist er nur noch schwer zu entfernen.

Entscheidungen treffen.
Wie wir bereits sagten, beruhen gute intuitive Entscheidungen auf Routine – einem hohen unbewussten Wissensstand – sowie Gelassenheit, Achtsamkeit und Entschlossenheit. Besonders die Entschlossenheit macht vielen Menschen zu schaffen. Die meisten von uns zeichnen sich eher durch eine gewisse Entscheidungsunfreudigkeit aus. Woher kommt dieser Mangel an Entschlusskraft und Entscheidungsbereitschaft?

Es gibt mehrere Gründe für die mangelnde Fähigkeit Entscheidungen zu treffen. Einer der Gründe ist, dass wir den Status Quo erhalten möchten, in dem wir uns zur Zeit befinden. Das Vertraute gibt Sicherheit, selbst dann, wenn es unangenehm ist. Außerdem fürchtet sich der Mensch davor Entscheidungen und die damit verbundenen Änderungen im Leben, irgendwann einmal zu bereuen. Was darauf schließen lässt, dass wir noch nicht verinnerlicht haben, dass wir gerade aus Fehlern und Fehlentscheidungen das meiste lernen können.
Ein weiterer Grund ist, dass wir Entscheidung verschieben, um noch mehr Informationen einzuholen. Viele glauben, eine größere Auswahl zu haben, würde einen Vorteil bringen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Je mehr Alternativen der Mensch hat, desto geringer seine Fähigkeit sich zu entscheiden.
Der dritte Grund ist die mangelnde Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Besonders bei Führungskräften ist dies verhängnisvoll. Aus Angst Fehlentscheidungen zu treffen, werden gar keine Entscheidungen getroffen bzw. solange hinausgezögert, bis das Unternehmen fast oder ganz zum Stillstand kommt. Eine Variante der Führungslosigkeit, ist der Einsatz externer Berater. Die Vorschläge dieser Consultants werden dann dankend angenommen, da man nun die Möglichkeit hat etwas zu tun, ohne wirklich die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen. Geht es schief, ist die Beratergesellschaft Schuld daran.
Der vierte und tragischste Aspekt fehlender Entschlusskraft ist, dass Handlungsunfähigkeit zu noch mehr Handlungsunfähigkeit führt. Dieser Teufelskreis erwächst aus dem Motivationsverlust, der widerum aus dem Bereuen entsteht, beim letzten Mal nicht gehandelt zu haben. Um die Emotion des Bereuens nicht zu stark werden zu lassen, wird das Nichthandeln schöngeredet. So wird das eigene Versagen vertuscht und bringt uns gleichzeitig die Rechtfertigung für weiteres Nichtentscheiden.

Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
Thomas Pfitzer
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Intuitive und rationale Entscheidungen – Teil 1

Intuitive und rationale Entscheidungen – Teil 1

Wir besitzen eine innere Weisheit, die wir nur zu selten nutzen. Dieses intuitive Wissen, das tief in unserem Unterbewusstsein verborgen ist, setzt sich aus den Erfahrungen zusammen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben und dem Wissen unserer Zellen. Die massiven Einflüsse, die von außen in Form von Zeitung, Fernsehen, Internet, Freundeskreis, Familie und Werbung auf uns einprasseln, begraben unser intuitives Wissen unter einem Berg von mehr oder weniger wahren Behauptungen.

Erfolgreiche Börsenmakler sind nicht deshalb erfolgreich, weil sie glauben, was Spezialisten in den Medien von sich geben. Diese Artikel sind nur für Nichtspezialisten gedacht, um sie zum Kauf oder Verkauf einer Aktie zu animieren. Der erfolgreiche Makler entscheidet intuitiv was er kauft und was nicht. Dieses Gefühl entsteht durch eine Unmenge an Erfahrungswerten, die er im Laufe seiner Tätigeit gesammelt hat. Die Kaufentscheidung entsteht blitzschnell beim Betrachten der Charts oder beim Lesen eines Wirtschaftsartikels, wobei er zwischen Manipulation und Wahrheit unterscheiden kann. Seine Entscheidung entsteht intuitiv, da das Denken und Analysieren unbewusst im Hintergrund abläuft. Er hat einfach ein gutes Gefühl. Erfolgreiche Intuition hat aber immer etwas mit Wissen und Erfahrung zu tun. Die Unterteilung in rein rationale und rein intuitive Entscheidungen ist also falsch, da jede intuitive Entscheidung eine rationale ist – nur viel schneller.
Deshalb ist sie auch häufiger die richtige Entscheidung, da langes Nachdenken bedeutet, dass ich mir nicht sicher bin. Das widerrum lässt auf einen Mangel an Informationen schließen. Hole ich mir jetzt Informationen im Außen, werde ich schnell feststellen, dass es tausend Meinungen gibt und alle kommen von Spezialisten. Was ich zu guter Letzt entscheide, hat dann eine weitaus geringere Chance auf Erfolg.
Viele Menschen haben daraus allerdings die falschen Schlüsse gezogen: Sie treffen gar keine Entscheidungen mehr. Nicht nur aus Angst, die falsche zu wählen, sondern auch auf Grund eines Überangebots an Wahlmöglichkeiten.

Wer auf sein Bauchgefühl oder auf sein Herz hört, der hört in Wahrheit auf sein Gehirn, denn natürlich denkt der Magen nicht, genausowenig wie das Herz. Die Informationen, die das Gehirn ausgegraben hat, um uns bei einer Entscheidung zu helfen, haben lediglich Nervenbahnen aktiviert, die uns dann ein Magendrücken oder ein Herzrasen bescheren. Jetzt müssen wir nur noch darauf hören. Oft erzählen mir Menschen nach gescheiterten Beziehungen, schlechten Geschäften und Fehlkäufen, dass sie es „gewusst“ haben. „Ich hatte von Anfang an so ein komisches Gefühl“, heißt es dann, aber geholfen hat es nichts. Die Intuition, die Warnung des Gehirns, das aus allen Erfahrungswerten treffsicher die richtige Entscheidung gefällt hat und uns dies mittels Körpersignal mitteilte, wurde ignoriert. Die Werbung war stärker, die Gier war größer, das manipulative Süssholzgeraspel fand seinen Weg ins Ego, das gestreichelt werden wollte.

Wenn Sie eine Sache schon lang genug tun oder oft genug getan haben, haben Sie die nötige Erfahrung und können Ihrer Intuition vertrauen. Achten wir auf unsere Intuition, werden wir zu Wahrsagern einer möglichen Zukunft, basierend auf (Lebens)Erfahrung und uns bekannten vergleichbaren Begebenheiten. Um dies zu ermöglichen, müssen wir Beeinflussungen von aussen abschalten.

Das was wir als bewussten Verstand und Vernunft bezeichnen, überdeckt oft nur die richtigen Entscheidungen, die unser Gehirn im unbewussten schon gefällt hat. Die Logik, die man uns anerzogen hat, führt uns unweigerlich zu der Methode der Pro und Contra-Liste. Erwiesenermaßen ist diese Technik aber nur sinnvoll bei unkomlizierten Themen. Je unübersichtlicher die Möglichkeiten und je komplizierter die Wahl ist, desto intuitiver sollte man seine Entscheidung treffen. Es ist bei komplexen Aufgaben nicht möglich alle Eventualitäten rational zu ermitteln. Es werden immer Fakten fehlen. Rationalität, besser gesagt, rationale Argumente sind nie wirklich vollständig. Bei komplizierten Themen wird die Pro und Contra-Liste viel zu lang, um noch sinnvoll das eine gegen das andere abwägen zu können. Wobei es so oder so fast nicht möglich ist Argumente miteinander zu vergleichen, da oftmals Emotionen mit diesen Argumenten verknüpft sind. Wie wollen Sie Spritverbrauch, Preis und fehlendes Schiebedach gegen die Emotion abwägen, dass Sie sich hinter dem Steuer dieses Wagens 10 Jahre jünger fühlen?

Wir leben in der Annahme, dass unsere Entscheidungen rational sein müssen. Alle Entscheidungen, die wir Menschen treffen sind aber emotional. Selbst wenn sich ein Mensch dafür entscheidet ab sofort nur noch rein rational zu entscheiden, ist das eine emotionale Entscheidung. Emotionen können, wie Versuche gezeigt haben, bei der Entscheidungsfindung nicht ausgeschlossen werden.

Was sind die Faktoren, die für eine gute intuitive Entscheidung benötigt werden?
Eine Vorraussetzung haben wir schon genannt. Das Wissen durch Erfahrung. Wissen aus Büchern allein dürfte nicht genügen. Wissen muss angewendet und selbst erlebt werden, da es ansonsten emotionslos und daher schwerer abrufbar ist. Als zweiten Faktor für den Erfolg möchte ich die Achtsamkeit nennen. Sind wir unachtsam, geraten wir nicht nur schnell in die Fänge der Manipulation, wir erkennen auch unser Bauch- oder Herzgefühl nicht rechtzeitig oder verdrängen es zu leicht. Der dritte Aspekt ist die Entschlusskraft, die nötig ist, die Intuition in die Tat umzusetzen ohne sie lange zu zerreden und zu hinterfragen. Gelassenheit ist ebenfalls wichtig, da sonst unsere negativen Gefühle die rationalen Gedanken aushebeln. Achtsamkeit, Gelassenheit und Entschlossenheit können wir uns durch mentale Trainingstechniken aneignen. Wissen durch Erfahrung müssen wir uns aneignen.

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Montag, 15. Oktober 2012

Aufstellung

Familienaufstellungen, Organisationsaufstellungen und verdeckte Aufstellungen

Eine Systemaufstellung ist der Oberbegriff für verschiedene Aufstellungsformate.
Die Familienaufstellung und die Organisationsaufstellung in Unternehmen und Organisationen sind hier wohl die bekanntesten.

Zielsetzungen können dabei allgemeine Klärungsanliegen oder Fragen zum Management und Selbstmanagement innerhalb sozialer Systeme z.B. aus dem beruflichen und privaten Kontext sein.

Aufstellungen sind äußerst hilfreich zur Konfliktklärung oder wenn ein Mensch sich nicht zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann.

Wichtig ist, dass es keine Einmischung und Deutung durch den Aufstellungsleiter gibt. Es darf auch nicht durch Suggestivfragen manipuliert werden. Der Klient entscheidet selbst was und wie er aufstellen möchte. Es darf keine Einflussnahme durch den Aufstellungsleiter stattfinden, was bei der Hellinger-Methode nicht gewährleistet ist. Besonders aus diesem Grund haben sich systemische Therapeuten von dieser Art der Aufstellungsarbeit distanziert.

Ebenso halte ich das Aufstellen von "Stellvertretern" nicht für zwingend nötig.
Es genügt wenn an einer Aufstellungen nur die betroffene Person teilnimmt und alle gewünschten Positionen und Rollen selbst übernimmt, um durch diesen Perspektivenwechsel eine neue, differenzierte Sicht auf das Thema zu bekommen.

So kommt es beim Klienten von innen heraus zu einer neuen Erkenntnis und dem gewünschten Lern- und Veränderungsprozess.
Stellvertreter sind dafür nicht unbedingt erforderlich. Es erhöht lediglich die Kosten der Sitzung und kann dazu führen, dass die Vertreter ihre eigenen Sichtweisen manipulierend einfließen lassen. Zudem werden bei Aufstellungen oft Themen bearbeitet, die eigentlich nur den Klienten und höchstens noch den Coach/Therapeuten etwas angehen.

Lesen sie hierzu auch eine sehr detaillierte Abhandlung von Prof. Dr. Reich zum Thema Systemaufstellungen. Das PDF können Sie auf meiner Webseite http://wingwave-rhein-neckar.de unter dem Link „Downloads“ herunterladen.

Ich möchte jetzt speziell auf eine sehr interessante Variante der Aufstellungsarbeit eingehen – die verdeckte Aufstellung.

Nehmen wir als Beispiel eine verdeckte „Dilemma-Aufstellung“.
Ein Dilemma haben wir dann, wenn wir uns zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten, bzw. Lösungswegen nicht entscheiden können.
Ein rein rationaler Lösungsweg wäre, die Vor- und Nachteile der Varianten aufzunotieren und sie gegeneinander abzuwägen. Leider zeigt es sich hier schnell, dass gewisse Vor- und Nachteile nicht so leicht mit anderen Faktoren zu vergleichen sind, weil unterschiedliche Emotionen damit verknüpft sind, die sich nicht abwägen lassen.

Bei der verdeckten Aufstellung erfühlt man die Situation und lässt sich auf das enorme „Wissen“ seines Unterbewusstseins ein, ohne sich vom Denken des Wachbewusstseins ablenken oder manipulieren zu lassen. Das, was wir denken ist nicht die Wahrheit, sondern nur die Folge von Erziehung, Suggestion und Erfahrungen, die selbst wiederum durch unser eigenes Handeln beeinflusst wurden.

Nehmen wir als Beispiel das Dilemma „14 Tage Badeurlaub auf Gran Canaria oder 14 Tage Wanderurlaub in den Alpen“. Wir schreiben eine Karte mit Gran Canaria und eine mit Alpen. Eine weitere Karte lautet „keins von beiden“ und eine „beides“. Diese Karten legt der Klient verdeckt (ohne zu wissen was auf der jeweiligen Karte steht) auf den Boden des Raumes. Wo er welche Karte hinlegt, bleibt ihm überlassen.
Wir bringen den Klienten nun mit der Milton-Sprache (Milton Erikson, Hypnosetherapeut) in einen entspannten, Trance-ähnlichen Zustand und lassen ihn beschreiben was er spürt und wie er sich fühlt, wenn er auf einer der Karten steht.
Wir notieren die Aussagen ohne sie zu werten. Möglich ist lediglich, sich die einzelnen Aussagen noch näher beschreiben zu lassen. Nach jeder Karte machen wir eine Pause und lenken vom eigentlichen Thema ab, um den Klienten wieder in eine neutrale Stimmung zu bringen.
Wenn alle Karten (Positionen) erfühlt und beschrieben wurden, decken wir eine nach der anderen auf, nachdem wir das Gesagte noch einmal vorlesen.
Die Ergebnisse sind erstaunlich. Dem Klienten wird schnell klar, was die einzelnen Aussagen für ihn bedeuten. Auch hier darf der Aufstellungsleiter nicht werten. Wurde zum Beispiel in unserem Fall die Karte „beides“ am positivsten bewertet, könnte man durch weitere Karten ermitteln was mit „beides“ gemeint ist: Wanderurlaub auf Gran Canaria wäre eine Lösung des Dilemmas, ebenso wie „beide Urlaube“ machen und jeden Urlaub dann eben nur eine Woche.

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, dass die Beschreibungen der Emotionen nach dem Aufdecken der Karten soviel Klärung bringen. Bei kniffligeren Themen ist dann aber schon etwas Erfahrung nötig um zu einem optimalen Ergebnis für den Klienten zu kommen.

Bei dieser Art der Aufstellungsarbeit ist eine Manipulation ausgeschlossen, wenn sich der Aufstellungsleiter an die Regeln hält und nicht durch Suggestivfragen beeinflusst.

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Montag, 8. Oktober 2012

Die 12 Regeln für die persönliche Weiterentwicklung

Die 12 Regeln für die persönliche Weiterentwicklung

Aus den Ergebnissen der Gehirnforschung lassen sich Schlüsse ziehen, oder sagen wir „Grundregeln“ erstellen, die wichtig sind für unser Denken über die Welt, über uns und andere Menschen. Hält man sich an diese 12 Spiel-Regeln, erreicht man Gelassenheit und eine innere Zufriedenheit, die den Weg ebnet für ein glückliches Leben. Viele dieser Regeln sind im Buddhismus und im hawaiianischen Huna schon lange bekannt, aber erst seit kurzer Zeit durch die Neurowissenschaften belegt worden.

1 Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit.
Jeder Mensch hat auf Grund eigener Wahrnehmungsfilter, die durch Erfahrung und Erziehung entstehen, eine eigene individuelle Wahrheit. Diese eigene „Wahrheit“ ist aber nicht wirklich „wahr“, sondern die Folge von Denkmustern und Sichtweisen. Andere von der eigenen Wahrheit überzeugen zu wollen ist daher nicht nutzbringend. Ein Wechsel der Sichtweise (Perspektive) bringt Nutzen.

2 Es liegt nicht in unserer Macht andere Menschen zu ändern.
Mit etwas Übung kann man sich selbst ändern. Sich selbst ändern heißt auf lange Sicht auch Veränderungen an anderen Personen zu erwirken. Das eigene veränderte Verhalten wird Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Konfliktpartners haben. Er bekommt dadurch die Möglichkeit und den Impuls sich und seine Handlungsweise zu überdenken.

3 Halte dich fern vom Machtbereich anderer Menschen.
Wer sich in den Machtbereich anderer Menschen einmischt hat nur Kummer und Ärger.
Man muss sich immer die Frage stellen: „Liegt es in meiner Macht es zu ändern?“
Falls es in meiner Macht liegt, sollte ich es dann auch direkt angepacken.

4 Was mich an anderen stört oder ärgert, ist mein eigener Charakterzug.
Wenn man eine Eigenschaft oder ein Verhalten an anderen nicht mag und sich darüber ärgert, dann nur weil man diese Eigenschaft in irgendeinem Kontext selbst in sich trägt und das Unterbewusstsein das durch Aggression mitteilt. Man bekommt sozusagen vom eigenen Unterbewusstsein den Spiegel vorgehalten. Wir ziehen solange Menschen mit dieser Eigenschaft in unser Leben, bis wir diesen Charakterzug in uns aufgelöst haben.

5 Was man bekämpft – ob körperlicher oder seelischer Schmerz – wird stärker.
Jede Emotion braucht ihren Raum, hat einen Sinn und bringt einen Nutzen. Was man als Teil von sich anerkennt und respektiert, kann durch ein „sich selbst verzeihen“ aufgelöst werden. Bekämpfe ich Charakterzüge oder Schmerz, fokussiere ich mich darauf. Dadurch nehme ich es besonders deutlich und intensiv wahr.

6 Die Summe aller Energien bleibt gleich.
Alles was ich für mich fordere, mir wünsche oder als Ziel definiere, hat einen Preis. Was ich an einer Stelle dazu gewinne, muss ich an anderer Stelle abgeben. Es ist wichtig, die Frage zu klären, ob ich zu dem „Verlust“ an anderer Stelle bereit bin. Ebenso muss geprüft werden, ob durch meinen Gewinn ein anderer Mensch etwas verliert. Hierfür trage ich die Verantwortung. Wir leben in verschiedenen Systemen (Familie, Beruf, Hobby, Freundeskreis usw.), die sich gegenseitig beeinflussen. Veränderungen in einem System haben auch Auswirkungen in allen anderen Systemen.

7 Es gibt keine Schuld.
Da wir alle ständig Manipulationen ausgesetzt sind und unser Verhalten das Ergebnis unserer Erziehung und unserer Erfahrungen ist, sind wir nicht Schuld an diesem Verhalten. Ebensowenig diejenigen, die uns beeinflusst haben. Wer andere erniedrigt und ihnen Schuld zuweist, erniedrigt sich selbst, da er nicht fähig ist sich selbst zu erhöhen indem er versteht und verzeiht.

8 Jeder trägt für sein Verhalten und sein Leben die volle Verantwortung.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass es keine Schuld gibt wird deutlich, dass wir nur selbst unser Leben und Denken ändern können. Wir tragen die alleinige Verantwortung dafür, unsere Glaubenssätze, Ängste und Vorurteile nicht an andere weiterzugeben, sondern sie in uns aufzulösen um den Kreislauf zu durchbrechen.

9 Es gibt nur das „Jetzt“. Das „Jetzt“ ist der Moment der Veränderung.
Wir bewirken nichts mit dem Nachdenken über die Vergangenheit und dem sorgenvollen Denken an die Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht veränderbar und das Grübeln darüber führt nur zu Schuldzuweisungen. Die Zukunft steht nicht fest, sondern wird beeinflusst durch unsere Entscheidungen im „Jetzt“. Also lebe ich auch immer nur im „Jetzt“. Meine Lebensqualität ist die Folge meiner Entscheidungen im früheren „Jetzt“. Vergangenheit und Zukunft sind gedankliche Illusionen und ohne Bedeutung. Stellen sie sich bei sorgenvollen Gedanken diese beiden Fragen: „Was fehlt in diesem Moment?“. „Welches Problem habe ich tatsächlich im Jetzt?“

10 Das „wie“ ist wichtiger als das „was“.
Es spielt keine Rolle was man tut. Es ist nur wichtig, dass man es mit Hingabe, Liebe und voller Konzentration im „Jetzt“ tut. Einer der seinen schlecht bezahlten Job mit Freude tut, wird glücklicher sein als einer der, von Selbstzweifeln erfüllt, mit Aktienspekulationen viel Geld verdient. Mit der Frage: „Möchte ich tauschen?“ kann man klären ob man das für sich Richtige tut. Beispiel: Immer wenn sie sich über einen Politiker ärgern, stellen sie sich diese Frage. Wenn sie die Frage mit nein beantworten, was sehr oft der Fall sein wird, stelle ich ihnen jetzt eine Frage: Warum regen sie sich über Leute auf, die ihnen eigentlich leid tun sollten?

11 Kein Glück ohne Selbstliebe und Selbstvergebung.
Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nicht lieben.
Wer sich selbst nicht vergibt, kann anderen nicht vergeben. Die Schuldzuweisung an andere führt mich in die Opferebene. Die Schuldzuweisung an mich führt mich zum schlechten Gewissen und zum Schmerz.

12 Achte auf deine Gedanken – sie erschaffen deine Wahrheit – deine Welt
Das woran wir denken, erschafft unsere Fokussierung. Die Fokussierung bestimmt, welche Teile der Welt wir wahrnehmen. Das, was wir wahrnehmen erzeugt unsere Überzeugungen, unsere Wahrheiten. Diese wiederum erzeugen unsere Laune, unsere Ausstrahlung, die wir von anderen Menschen zurückgespiegelt bekommen. Wir sind also allein dafür verantwortlich wie man uns behandelt!
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Montag, 1. Oktober 2012

Mobbing - erfordert schnelles handeln

"Mobbing (engl. to mob: belästigen, anpöbeln, schikanieren) umschreibt negative kommunikative Handlungen, die von einer oder mehreren Personen gegen eine Person gerichtet sind. Von Mobbing wird nur dann gesprochen, wenn Beleidigungen, Gehässigkeiten oder Ignorieren über einen längeren Zeitraum andauern" (Dorsch, 1998, s. 543). Selbst im Schulalltag ist das Mobbing-Phänomen bekannt. Bereits in der Grundschule werden Kinder, die nicht die "richtigen" Klamotten oder nicht die "angesagte" Frisur tragen, zu Opfern. Jugendliche nennen es hier "bullying" und das ist oft auch mit körperlichen Attacken verbunden. Mobbing hat schädliche Konsequenzen für die betroffene Person und führt zu volks- und betriebswirtschaftlichen Schäden. Statistiken sprechen von 1,5 Millionen Mobbingfällen in Deutschland - täglich. Man unterscheidet 5 Hauptarten von Übergriffen:

Angriffe auf die Möglichkeit, zu kommunizieren
Angriffe auf die sozialen Beziehungen
Angriffe auf das soziale Ansehen
Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
Angriffe auf die Gesundheit

Die Auswirkungen von Mobbing für die Betroffenen sind vielschichtig:

Es kann zu psychosomatischen Störungen, wie Schlafstörungen, Magen- Darmstörungen, innerer Unruhe und depressiven Verstimmungen kommen.
Symptome dieser Art können bei Mobbingopfern ohne weiteres zu einem anhaltenden Zustand werden, wenn die Attacken immer wieder und über längere Zeit erfolgen. Bei manchen Betroffenen führt Mobbing zu so massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen, dass es zu Berufsunfähigkeit und Arbeitsplatzverlust kommt.

Daher ist es sinnvoll sofort geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Mögliche Gegenmaßnahmen wären:

Mobbingverhalten analysieren
Ursachen, Hintergründe, Langzeitfolgen ermitteln
Selbstbewusstsein stärken
Konfliktfähigkeit stärken
Strategien gegen das Mobbing entwickeln

Wichtig ist, dass man sich auf keinen Fall in die Opferrolle fügt.
Weiteres Vorgehen (je nach Situation und Persönlichkeit):

Verbündete suchen - eventuell gemeinsame Gegenmaßnahmen starten
Übergriff protokollieren, Beweise sammeln
am Arbeitsplatz: täglich Protokoll zu Leistungsnachweisen führen
Täter schriftlich auffordern, das unerwünschte Verhalten zu unterlassen
Betriebsrat, Vorgesetzte informieren - hier ist Vorsicht geboten
eventuell neue berufliche Perspektiven erarbeiten
bei Schülern: Vertrauenslehrer, Schulleitung, Elternbeirat und Schulaufsichtsbehörde einschalten
bei Cybermobbing: bei Webseitenbetreiber Löschung der Dateien beantragen

Es gibt im Detail noch weitere situationsbedingte Vorgehensweisen, die aber stark von der Persönlichkeit des Opfers abhängig sind und zuerst in intensiven Gesprächen geklärt werden müssen.

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