Selbstheilung

Dienstag, 14. Mai 2013

Gedanken zur Liebe (2)

liebe-2

Gott ist ein Konzept des Gehirns

Spiritualität und Naturwissenschaft – Gott und Gehirnforschung
Oder: „Gott“ ist ein Konzept des menschlichen Gehirns

Andrew Newberg, Radiologe an der University of Pennsylvania in Philadelphia wagt einen Brückenschlag zwischen Naturwissenschaft und Spiritualität.
Der junge Arzt, selbst religionslos, sagt, dass sein Engagement dem Forschertrieb und einem Faible für Philosophie entspringt.
Und so sieht die Versuchsaufstellung aus: ein meditationserfahrener Mann hat in seinem linken arm eine Kanüle ein dünner Schlauch führt unter der Tür hindurch in ein Nachbarzimmer.
Dort wartet Newberg darauf, dass er mittels eines Signals über einen Baumwollfaden vom meditierenden das Zeichen erhält, dass der Höhepunkt der Selbstversenkung erreicht ist.
Nach etwa einer Stunde ist es dann so weit. Als Newberg einen Zug am Baumwollfaden spürt, injiziert er eine sehr leicht radioaktive Substanz in den langen Infusionsschlauch. Die strahlenden Moleküle fließen in die Vene des Probanden und werden rasch in dessen Gehirn weitergeleitet.

Dort bleiben sie in den Zellen für mehrere Stunden aktiv - wobei die Konzentration um so höher wird, je aktiver ein Gehirnteil ist. Nach der Meditation wird die Versuchsperson mittels einer Spect–Kamera (single-photon emission computed tomography) gescannt. Die Spect rotiert um den Kopf des Mannes und zeichnet dabei die Verteilung der Radioaktivität auf. Nach einer Stunde hat man einen "Schnappschuss" der Gehirnvorgänge.

Mit acht weiteren Meditierenden und drei betenden Franziskaner-Nonnen hat Newberg mittlerweile den gleichen Versuch gemacht.
Die Spect-Aufnahmen enthüllten bei allen deutliche Veränderungen. Ein Areal im vorderen Stirnlappen leuchtete hell auf, eine Region im Scheitellappen reduzierte ihre Aktivität.

Newberg stellt folgendes Modell auf: Meditation beginnt mit dem Willen, alle Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen auszuschalten. Die Konzentration auf dieses Ziel regt die Neuronentätigkeit des Aufmerksamkeitszentrums im Stirnbereich des Gehirns an. Dem Hippocampus wird dadurch signalisiert den Zufluss neuronaler Informationen zu bremsen. Durch diese Blockade wird ein Areal im Scheitellappen zunehmend von neuronalen Impulsen abgeschnitten. Das rechte Scheitelareal ist zuständig für unsere Orientierung im Raum. Fehlen ihm die notwendigen Reize, ergibt sich ein „subjektiver Eindruck völliger Raumlosigkeit“, den der Geist als unendlichen Raum und als Ewigkeit interpretiert.

Das analoge linke Hirnareal erzeugt eine Vorstellung von den Begrenzungen unseres Körpers. Der Totalausfall von Signalen auf dieser Seite bedeutet, dass "die Wahrnehmung von sich selbst grenzenlos wird".

Dieser Zustand könnte die mystischen Erfahrungen vieler Menschen erklären, die das Gefühl der Verschmelzung des selbst mit der Welt, die Auflösung von Zeit und Raum hatten; oder aus der Sicht eines Buddhisten: das Nirwana erreichten. (Nirwana: „erlöschen, erfassen, verwehen“ im Sinne einer Auslöschung aller mit der Vorstellung vom Dasein verbundenen Faktoren, wie Ich-Sucht, Gier, Verblendung).
Ähnliche Phänomene kennen Christen wenn sie intensiv beten. Auch der Tanz der Derwische führt zu diesem Trancezustand.

Die scheinbare Auflösung der Körpergrenzen führt so zu einer Vereinigung mit Gott - zu der in Theologie und Philosophie viel diskutierten „unio mystica“ (eine Erfahrung, bei der das Alltagsbewusstsein eines Menschen überschritten wird und eine besondere dauerhafte Einsicht in eine, wie auch immer geartete gesamtheitliche Wirklichkeit erlangt wird – Zitat Wikipedia).

Newberg: „Wenn ein Mensch die Erfahrung der Gegenwart Gottes macht, kann ich sagen, was dessen Gehirn dabei tut; aber ich kann nichts darüber aussagen, ob dieser Mensch sich wirklich in Gottes Gegenwart befindet."
Der Radiologe betont, er habe hier den Nachweis, dass die diversen Beschreibungen spiritueller Erlebnisse "kein Ergebnis emotionaler Defekte oder schlicht Wunschdenken sind", keine mentalen Ausgeburten von Sonderlingen, sondern "biologisch real". Er sagt weiterhin: „Unser Gehirn ist durch seine Architektur prädestiniert für solche Erfahrungen“.

Folglich ist „Gott“ ein Konzept unseres Gehirns – oder „nur“ ein Konzept unseres Gehirns?

Darüber könnte man meditieren...


Thomas Pfitzer
Autor und Coach
Praxis für Leistungscoaching und Menaltraining
Ludwigshafen
www.wingwave-rhein-neckar.de
http://wingwaver.blogspot.de/

Sonntag, 17. März 2013

Wie einfach es ist Menschen zu manipulieren. Teil 2

Wie einfach es ist Menschen zu manipulieren.
Über die Kunst der Manipulation oder die Allgegenwärtigkeit der Lüge.

Teil 2

Hier ein paar einfache Regeln für den Verkauf und die Manipulation. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Auch die Beispiele zum Stichwort „Gewinn und Verlust“ sind nicht nur auf den Verkauf und das Thema Geld beschränkt. Man wendet diese Techniken auch in der Politik und bei zwischenmenschlichen Beeinflussungen an. Schließlich kann auch mit Liebe, Zuwendung usw. spekuliert oder belohnt und mit deren Entzug gedroht werden.

Regeln der Manipulation:

1. Signalisieren, dass man die Person mit der man verhandelt, schätzt. So kommt die Person nicht so schnell auf den Gedanken, dass sie über den Tisch gezogen werden soll.

2. Geschenke erzeugen Schuldgefühle. Wer Schuldgefühle hat, zahlt später mehr als nötig. Erst schenkt man Ihnen etwas – dann fragt man nach einer Spende, die den Wert des Geschenks oft weit übertrifft.

3. Good Cop – Bad Cop. Der Good Cop (der nette Verhandlungspartner) erzeugt beim Gesprächspartner das Gefühl der Dankbarkeit. Der Bad Cop verlässt den Raum und der dankbare Gesprächspartner willigt schneller in das Angebot ein.

4. Kontext verändern. Wenn etwas zu teuer erscheint, fragt man den Kunden: „Verglichen womit?“ Da es immer eine teurere oder schlimmere Variante gibt, relativiert sich der hohe Preis.

5. Ein Euro ist ein Euro. Wenn Sie einen Fernseher für 998 Euro kaufen wollen und in einem anderen Geschäft kostet er 986 Euro, sind Sie eher nicht bereit durch die halbe Stadt zu fahren wegen 12 Euro. Kaufen Sie einen Taschenrechner für 24 Euro und erfahren, dass er woanders 12 Euro kostet, wären Sie bereit die Fahrt auf sich zu nehmen. Das ist irrational. 12 Euro sind 12 Euro. Der Verkäufer des teuren Artikels hat es leichter Ihnen mehr Geld abzunehmen.

6. Probleme relativieren. Denken Sie immer daran, dass jedes Problem relativ ist. Wenn der Manipulator es schafft Ihnen die Relativität deutlich zu machen, haben Sie schon verloren. Es lässt sich immer eine schlechtere Position darstellen, was dazu führt, dass Sie dankbar sind, dass es nicht SO schlimm gekommen ist. Wenn Sie 35 Euro Strafgebühr in der Videothek bezahlen müssen, sind Sie zu recht stinke sauer auf Ihren Filius. Bekommen Sie eine Steuernachforderung von NUR 350 Euro, sind Sie überglücklich, dass es nur so wenig ist – was sind da schon 35 Euro für die Videothek? Alles ist relativ, aber die 35 Euro Mahngebühr wegen Schusseligkeit, zahlen Sie trotzdem.

7. Gewinne und Geschenke aufteilen in mehrere Portionen. Da jedes, noch so kleine Geschenk und jeder unerwartete Gewinn glücklich macht, gehen Firmen dazu über, Gewinne und Geschenke zu splitten. Lieber 2 kleine Gewinne, als einen großen Gewinn. Die 2 kleinen Geschenke machen uns zwei Mal glücklich und bleiben so länger in unserem Gedächtnis. Der Werbeeffekt ist größer.

8. Rückvergütung statt Rabatt. Ein immer häufiger auftretender Trick, ist die nachträgliche Zusendung eines Schecks nach dem Kauf. Dieser wird von uns als Gewinn wahrgenommen und erzeugt in unserem Gehirn ein Glücksgefühl. Ein Rabatt hingegen ist für unser Gehirn nur die Verringerung eines Preises, der vielleicht immer noch zu hoch ist.

9. Verluste zusammenfassen. Es werden keine Einzelposten berechnet, sondern nur ein Gesamtpreis. Das ist für uns weniger schlimm, als die Auflistung vieler kleiner Verluste.

10. Risikogeschäfte. Kommt die Sprache auf mögliche Verluste, argumentiert man immer mit der Risikobereitschaft, die ja angeblich das Rezept der Reichen und Erfolgreichen ist. Mögliche Gewinne verkauft man am besten, in dem man an das Sicherheitsbedürfnis des Menschen appelliert.

11. Artikel 30 Tage zur Probe. Da wir Menschen ungern etwas zurück geben, was sich schon in unserem Besitz befindet, ist es ein netter Verkaufstrick, dem bankrotten Kunden den Artikel mitzugeben und ihn später zahlen zu lassen. Wenn wir etwas zurück geben müssen, empfinden wir das als Verlust. Wir zahlen dann lieber.

12. Zahlen Sie mit Ihrem Weihnachtsgeld. Das Geld, das Sie in der Tasche haben, geben Sie ungern her. Das Geld, das Sie erst im Dezember erhalten werden, geben Sie bereitwilliger aus.

13. Bargeldloser Zahlungsverkehr. Das die Plastikkarte dazu verführt, Geld auszugeben, das man eigentlich nicht hat, muss nicht noch erklärt werden, oder?

14. Rabatt-Trick. Man muss nur einen überhöhten Preis auf ein Schild schreiben, diesen durchstreichen und den regulären Preis (Wert?) darunter setzen, um seine größten Ladenhüter schnell los zu werden. Witziger weise halten sich die Käufer an den Wühltischen alle für Super-Schnäppchenjäger. Selbst wenn es wirklich reduzierte Ware ist: Es gibt immer einen Grund, etwas billiger zu verkaufen als zuvor...

15. Preis hoch ansetzen. Das kennen wir vom Flohmarkt – hoch anfangen und sich dann herunter handeln lassen. Beim ansetzen des Preises ist aber eine Sache wichtig: Wenn Sie den Referenzpunkt des Kunden überschreiten, ist er weg. Das gilt für alle Forderungen – auch in politischen Verhandlungen und in Beziehungen. Wird die Schmerzgrenze überschritten, gibt es selten noch eine Verhandlung. Das treffsichere Auffinden des Referenzpunkts ist deshalb auch wichtig, weil Nachforderungen ein KO-Kriterium darstellen. Wenn Sie nach abgeschlossener Verhandlung noch etwas nachfordern, gibt es keinen Abschluss mehr. Gute Verkäufer sind die, die den Referenzpunkt (die Schmerzgrenze) des Kunden am genauesten finden.

16. Wahlmöglichkeiten minimieren. Versuche haben gezeigt, dass zu viel Auswahl verwirrt und zu Entscheidungsunfähigkeit führt. Wenn Sie also wollen, dass sich Ihre Freundin schnell entscheidet, legen Sie Ihr nicht den kompletten Katalog hin, sondern nur die 2 Seiten mit den Schuhen, die Ihnen gefallen.

17. Knappheitsprinzip. Wir wollen das, was schwer zu haben ist. Wenn man uns vorgaukelt, dass etwas rar und selten oder schwer zu kriegen ist, zahlen wir gerne mehr.

18. Teuer zuerst. Wenn Sie einen Laden betreten, ist es meist so, dass die teuren Produkte zuerst kommen, damit Sie später erleichtert sind, eine preiswertere Alternative gefunden zu haben. Sie kaufen dann schneller. Im sozialen Umgang funktioniert es ähnlich. Erzählen Sie das Schlimme zuerst und besänftigen Sie dann mit den guten Nachrichten.

19. Masse bringt Masse. Der Mensch ist leider fehlerhaft programmiert, was dieses Prinzip beweist. Da, wo viele Menschen in der Schlange stehen, stellen sich noch mehr dazu. Wir glauben, dass Dinge, die bei vielen beliebt sind, besonders gut sein müssen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Das, was die Masse bevorzugt, hat selten Qualität, da die Mehrzahl der Menschen nicht optimal informiert ist. Die Massenmedien bewerben nicht das beste Produkt, sondern das, wofür das größte Werbebudget zur Verfügung gestellt wurde.

20. Masse ist doof. Nicht umsonst gilt unter Sozialpsychologen: „Je größer die Menschenmenge, desto geringer die Durchschnittsintelligenz.“ Auch Hypnotiseure wissen, dass eine große Menschenmenge leichter zu manipulieren ist, als eine kleine Gruppe. Alle Diktatoren und Bierzeltprediger machen sich das bei Massenveranstaltungen zu Nutze. Wieso funktioniert das Doofe-Masse-Prinzip?
a. Die Intelligenten trauen sich nicht in einer Gruppe von stupiden Ja-Sagern zu widersprechen.
b. Bei dem Gegröle um sie herum, würde sie sowieso niemand verstehen.
c. Wenn Hunderte um Sie herum sitzen, die alle „ist ja toll“ rufen, werden Sie irgendwann an sich selbst und Ihrer Meinung zweifeln und lieber den Mund halten.

21. Hot Buttons. Dieser Begriff stammt wahrscheinlich aus der Werbebranche – von den Meistern der Verführung und der Unterschlagung wichtiger Informationen. Mit Hot Buttons sind einfach nur Worte gemeint, die sich in Studien von Psychologen als „verkaufsfördernd“ herauskristallisiert haben. Fast schon erschreckend ist die Tatsache, dass allein das Wort „weil“ schon ein Verkaufsargument darstellt. Man hat nachgewiesen, dass dieses Wort allein schon als Beweis fungiert. Was nach dem Wort an Argumentationen aufgelistet wird, ist zweitrangig. Die meisten Menschen hören da schon nicht mehr richtig zu! Sie wissen hinterher nur noch, dass ein Beweis geliefert wurde, da es ja mit „weil...“ weiterging.

22. Weitere Möglichkeiten Beweise zu liefern, wo keine sind oder Ihre Kritikfähigkeit mit nur einem Wort außer Kraft zu setzen, sind:

23. Professoren, wissenschaftliche Untersuchungen, Studien, neu, schnell, leicht, verbessert, Rezeptur, erstaunlich, effektiv...

Weitere Meister der Manipulation - Sekten

Wie funktionieren eigentlich Sekten? Wie kann es passieren, dass intelligente Menschen immer tiefer in den Strudel einer restriktiv agierenden Gemeinschaft geraten und sich kaum noch daraus befreien können?

Man hat dazu ehemalige Sektenmitglieder befragt und die Vorgehensweisen und psychologischen Tricks analysiert. Teile dieser Methoden werden Sie wiedererkennen, da auch sie fester Bestandteil unserer eigenen Manipulationstechniken geworden sind.

1. Geborgenheit vermitteln. Die Gefahr, an eine Sekte zu geraten, hat man meist nur wenn man einsam ist und Probleme hat. Sekten stellen sich immer als große Familie von Gleichgesinnten und Helfern dar. (Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz geschehen auch häufig dann, wenn der Täter am Opfer einen emotional schwachen Moment erkennt)

2. Langsam steigern. Die Überzeugung für eine Sache geht nicht vom Führer aus, sondern von den bereits gewonnenen Mitgliedern, die den Neuling freundlich und behutsam einführen.

3. Geringer Druck und geringe Information. Zu Beginn wird niemand gezwungen wieder zu kommen, denn Rückzug der Gruppe erzeugt beim Menschen den Wunsch nach Annäherung an die Gruppe. Geringe Information erzeugt zudem Neugierde.

4. Illusion der Wahl erzeugen. Der Neuling glaubt fest daran eine Wahl zu haben. Er glaubt an seinen freien Willen und seine Entscheidungsfähigkeit, die nur langsam und schleichend verringert wird.

5. Wenig Belohnung. Die Gehirnforschung hat auch bei Kindern bereits festgestellt, dass Belohnung für gute Noten oder ein gemaltes Bild kontraproduktiv ist. Was das Kind freiwillig tut, macht ihm Spaß und es tut es wieder. Belohne ich, mache ich ein Geschäft oder einen Job daraus, was den Spaß verringert. Deshalb wird auch in Sekten wenig belohnt – es soll Spaß machen z.B. für den Verein zu sammeln usw.

6. Schuldgefühle aufbauen. Sekten haben erstaunlich wenig Gesetze und Regeln. Mit der Erzeugung von Schuldgefühlen und Scham den anderen Mitgliedern oder dem Anführer gegenüber, hat man eine leichtere Methode der Kontrolle und Führung.

7. Bestrafung durch die Gruppe. Der Führer veranlasst bei Zuwiderhandlungen eine Bestrafung durch die Gruppe, indem er insgeheim einen aus der Gruppe dazu bringt, eine Bestrafung zu fordern. Der Führer hält sich hierbei total im Hintergrund und tritt nach der Bestrafung als verständnisvoller Vater auf. So bleibt er immer in der Position des „Guten“. Das „Böse“ wurde durch die Gruppe veranlasst.

8. Rechtfertigung. Irgendwann durchläuft jedes Mitglied einmal die Zeit, indem Zweifel am eigenen Handeln aufkommen. Meistens ist es dann aber bereits zu spät, denn ein typisch menschliches Verhalten hat zu diesem Zeitpunkt bereits die Oberhand gewonnen:
Erkennt ein Mensch eine Dissonanz zwischen seinem Denken und seinem Handeln, entscheidet er sich instinktiv dafür, Argumente und Rechtfertigungen FÜR sein Handeln zu suchen, anstatt sein Handeln seinem Denken anzupassen. Es wird krampfhaft nach Ausreden und Beweisen gesucht – und wie wir wissen – wer sucht, der findet.

9. Persönlichkeitsveränderung. Mag es zu Beginn noch eine Rolle gewesen sein, die man spielte, so wird man mit der Zeit zu dieser Rolle. Irgendwann ist es keine Rolle mehr, sondern die eigene Persönlichkeit.

10. Dissonanz erzeugt Beweise. Je tiefer man in eine Sekte gerät, desto größer wird der Widerstand, der einem von Außen (Familie, Freundeskreis, Arbeitskollegen) entgegenschlägt. Alle sprechen abfällig über die Mitgliedschaft in dieser Gruppierung und man steht irgendwann allein da. Je dümmer man dasteht, desto größer die Dissonanz zum eigenen Handeln. Je größer die Dissonanz, wie bereits im Punkt 8 erwähnt, desto größer der Druck zu beweisen, dass man Recht hat.

Dieses Verhalten beschränkt sich aber beileibe nicht nur auf Sekten. Immer wenn Menschen für ihr Verhalten oder ihre Entscheidungen angefeindet werden, erzeugt dieser Druck ein noch größeres Festhalten an eben diesen Fehlentscheidungen. Es werden dann die absurdesten Argumentationsketten erzeugt, nur um keine Fehlentscheidung zugeben zu müssen.

Niemand ist vor Manipulation sicher, denn oftmals erfolgt sie schleichend.
Niemand dürfte von sich behaupten, die ein oder andere Technik nicht schon selbst angewendet zu haben – es ist nur allzu menschlich und verlockend.

Warum das funktioniert?
Es funktioniert so effektiv, weil nach einem wissenschaftlichen, durch zahlreiche Studien erwiesenen Prinzip, der Mensch verbesserte und neue Systeme bevorzugt konsolidiert.
Äh? Ja, genau...

Wie Sie sehen, geht auch die zweite Runde Bullshit-Bingo an mich. Seien Sie wachsam! ;-)

Thomas Pfitzer
Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
Tel.: 0176 96 255 796 oder 0621 592 48 92
http://wingwave-rhein-neckar.de
coach@wingwave-rhein-neckar.de

Dienstag, 12. März 2013

Manipulation und Lüge erkennen - Teil 1

Wie einfach es ist Menschen zu manipulieren.
Über die Kunst der Manipulation oder die Allgegenwärtigkeit der Lüge.

Teil 1

Die Fähigkeit der Lüge und der Manipulation ist im Menschen so tief verwurzelt, dass es bereits zum Automatismus geworden ist. Wir sind ständig von diesen Techniken und Tricks umgeben, sodass sich die Täuschung schon als Normalität etabliert hat. Da es für uns gewohnte Verhaltensweisen und Techniken sind, erkennen wir sie nicht mehr als manipulativ und werden so leicht zum Opfer.

Eine Studie bei 3-jährigen hat ergeben, dass sich die lieben Kleinen sehr unterschiedlich verhalten, je nach dem, ob sie sich beobachtet fühlen oder nicht. War ein Erwachsener im Raum, waren die Kinder gerne bereit ihre Spielsachen mit anderen Kindern zu teilen. Wussten die Kinder nicht, dass sie beobachtet wurden, war es ganz schnell vorbei mit der Harmonie und die Kinder ließen plötzlich niemanden mehr an ihr Spielzeug ran. Die Kunst der Manipulation und die Fähigkeit etwas darzustellen, was nicht der Wahrheit entspricht, d.h. die Vortäuschung einer positiven Charaktereigenschaft, beherrschen bereits Kleinkinder.

Eine Fähigkeit, die wir bereits als Kinder beherrschen, wird zwangsläufig zur Normalität und wir werden selbst zum Opfer dieser Norm, da wir nicht mehr sensibilisiert sind für die Lüge und die Täuschung.

Nicht nur Sekten machen sich das zu Nutze. Auch im Verkauf, in Firmenhierarchien und in der Politik, sind wir, ohne das Wissen über die Methoden und Abläufe, mehr oder weniger hilflos.

Die wichtigsten Techniken der Manipulation möchte ich Ihnen kurz aufzeigen. Sollten Sie sich dabei als Opfer oder auch Täter wiedererkennen, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Wie gesagt, es ist bereits zur Normalität geworden. Nutzen Sie das Wissen, um sich in Zukunft zu schützen.

Die drei starken Charakteren.
Es gibt drei Charakterzüge, auf die wir besonders positiv reagieren. Hat man uns glaubhaft gemacht, dass unser Gegenüber über diese Fähigkeiten verfügt, sind wir bereit alles zu glauben, was uns diese Person erzählt.

Autorität
Mit Autorität positioniert sich eine Person im sozialen Gefüge. Oft nutzt man hierzu eine Institution, einen Titel, einen Beruf oder auch Kleidung und Statussymbole. Andere Menschen sind dann leichter bereit ihr Denken und Handeln nach dieser autoritären Person zu richten. Schüler vertrauen Lehrern, Mitarbeiter vertrauen Vorgesetzten, Jung-Verkäufer vertrauen dem Porsche des „Alten Hasen“ und Gemeindemitglieder ihren Pfarrern.
Hilfreich für den Aufbau von Autorität ist die Darstellung von Charisma, Entschlusskraft, Kompetenz oder das Einfordern von Traditionen.
Am einfachsten ist es, Kompetenz vorzutäuschen, oder überprüfen Sie alle Aussagen anderer Menschen durch eine stundenlange Recherche im Internet?

Diese Faulheit macht sich der Betrüger zu nutze. Er schwätzt ein wenig klug daher, lässt ein paar Fremdwörter einfließen und kann sich gewiss sein, dass niemand sich traut deren Bedeutung zu hinterfragen. Man will ja nicht als Dummkopf dastehen. In Fachkreisen nennt man das „Bullshit-Bingo“ – das aneinanderreihen von hohlen Phrasen. Beispiele gefällig?

Heisenberg'sche Unschärferelation
Quantenphysikalisch bewiesen
Shareholder Value
Key Performance Indicator
Proaktiv
Konsolidierung
Mutmaßliche Extremisten
Think outside the box
Total Cost of Ownership
Best Practice Prozesse (besonders dämlich, da hier in einer Phrase gleich zwei Sprachen verbraten werden)

Wenn Sie einen Redner das oder ähnliches sagen hören, können Sie getrost ein Nickerchen machen. Er hat keinen blassen Schimmer wovon er schwadroniert (auch ein schönes Wort ;-)

Ehrlichkeit
Die Bedeutung der Ehrlichkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Ging es früher darum die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen, gilt heute als ehrlich, wer zu sich selbst steht und in Bezug auf seine Charaktereigenschaften nichts beschönigt.

Es ist völlig utopisch, nicht lügen zu wollen. Bereits die Begrüßung „Hallo, wie geht es dir“, ist genau genommen bereits eine Lüge, da wir in den seltensten Fällen wirklich wissen wollen, wie es dem anderen geht. Prüfen Sie es. Beantworten Sie das nächste Mal diese Frage mit: „Es geht mir schlecht. Ich habe jede Menge Probleme.“ Beobachten Sie dabei, wie Ihrem Gegenüber die Gesichtszüge entgleisen und er befürchtet, sich jetzt Ihre Lebensgeschichte anhören zu müssen. Eine Lüge ist oft auch die standardisierte Floskel: „Du siehst gut aus.“ Wie oft sagen Sie das, ohne es wirklich zu meinen? Unsere Kommunikation ist geprägt von Übertreibungen, nicht so gemeinten Nettigkeiten und Notlügen. Auch das Weglassen einer Wahrheit oder Information ist bereits eine Lüge.

Kein Wunder also, dass man den Begriff der Ehrlichkeit jetzt eher mit „zu sich selbst stehen und negative Eigenschaften anerkennen“ gleichsetzt. Das birgt aber ungeahnte Gefahren in sich:
Es wird jetzt sehr einfach Ihnen weiszumachen, dass ich ehrlich bin. Ich muss nur eine belanglose negative Charaktereigenschaft eingestehen und schon sind Sie bereit mir zu vertrauen. „Wer so ehrlich und offen ist, dass er seine Schwächen zugibt, der wird mir auch kein überteuertes Produkt verkaufen“ – wenn das Ihr Glaubenssatz ist, haben Sie ein Problem.

Sympathie
Wie erzeugen Profis Sympathie?

Regel Nr. 1:
Blickkontakt aufrecht erhalten ohne zu starren und ein Lächeln aufsetzen. Das vermittelt Offenheit.

Regel Nr. 2:
Aufmerksamkeit signalisieren und die Körpersprache des Gegenüber dezent übernehmen. Das wird vom Gesprächspartner verstanden als: „Ich bin wie du und hör' dir zu.“

Regel Nr. 3:
Den Gesprächspartner regelmäßig mit Namen ansprechen. Wir lieben es, unseren Namen zu hören.

Regel Nr. 4:
Immer eine ehrliche Meinung abgeben. (Siehe Abschnitt „Ehrlichkeit“)

Regel Nr. 5:
Höflich und freundlich erscheinen. Getränke anbieten, small-talk machen und dadurch die Spannung und Nervosität aus der Situation nehmen.

Regel Nr. 6:
Empathie, sprich Mitgefühl aufbringen. Die Fähigkeit sich in die Situation und Emotion eines anderen hineinversetzen zu können baut Vertrauen auf.

Regel Nr. 7:
Gemeinsamkeiten suchen. Gemeinsame Interessen und Hobbys entdecken und dadurch ebenfalls Vertrauen aufbauen. Das können offensichtliche und banale Dinge sein, wie Autos, Kinder, Familie usw.

Sehr wahrscheinlich sind Sie bereits mitten im Kopfkino. Der Termin mit einem Geldanlageberater erscheint vor Ihrem geistigen Auge, das Gespräch mit Ihrem Chef, die letzte Teamsitzung und der nette Verkäufer vom Autohaus tummeln sich jetzt bereits im Oberstübchen. Analysieren Sie diese Abläufe und erkennen Sie die Muster, damit Sie beim nächsten Mal gewappnet sind.

Wie leicht vertraue ich den drei Kräften Autorität, Ehrlichkeit und Sympathie?
Ist es einfach, mir diese Eigenschaften vorzuspielen?
Falls Sie sich jetzt fragen, warum dieser Artikel in mehrere Teile gesplittet ist und ich ihn nicht zu Ende geschrieben habe, so lautet die Antwort:
„Weil eine Emission energiereicher Strahlungsquanten seitens des Zentralgestirns des Solarsystems sich exterritorial manifestiert.“
(Weil draußen die Sonne scheint)

Wie Sie sehen, geht die erste Runde Bullshit-Bingo an mich. Seien Sie wachsam! ;-)

Thomas Pfitzer
Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
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Mittwoch, 13. Februar 2013

Meditation und Gehirnforschung

Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Untersuchungsergebnisse verdeutlicht welche vielfältigen Verbesserungen ein regelmäßiges meditieren mit sich bringt.

Warum CDs und Bücher zum Thema Gehirnjogging rausgeworfenes Geld sind:

Regelmäßiger Denksport macht nach Ansicht britischer Forscher niemanden schlauer. Die Erfolge beim Gehirntraining ließen sich nicht auf andere Bereiche und Aufgaben übertragen. Darauf spezialisierte Computerprogramme und Bücher sind Verkaufsschlager, doch eine gemeinsame Studie der britischen Cambridge Universität und der BBC wirft Zweifel am Nutzen der Übungen auf.

An der Studie hatten knapp 11.500 Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren teilgenommen. Sie mussten sechs Wochen lang Übungen auf der Wissenschafts-Internetseite der BBC absolvieren. Dabei trainierten sie unter anderem logisches Denken, Gedächtnis, räumliches Sehvermögen und Konzentrationsfähigkeit.
Die Gehirnfunktion wurde vor und nach dem Training bewertet. Es zeigte sich, dass sich die dabei erzielten Erfolge nicht auf andere mentale Bereiche übertragen ließen. Die Testpersonen konnten zwar ihre Leistung bei den speziellen Spielen verbessern, bei Aufgaben, die sie nicht trainiert hatten, wurden sie allerdings nicht besser. Das galt auch für Spiele, die den ursprünglichen ähnlich waren.

Eine weitaus bessere Methode die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu steigern fand Dr. Born. Er erforschte an der Universität Lübeck den Zusammenhang zwischen Schlaf und Gedächtnis. Dabei konnte er zeigen, dass durch intensive Tiefschlafphasen die Gedächtnisinhalte besser in den Langzeitspeicher des Gehirns übertragen werden.

Wenn man nach dem Lernen regelmäßig Mittagsschlaf hält, wird sich dadurch die Lernleistung längerfristig deutlich verbessern.

Lernleistung lässt sich steigern, indem man im Anschluss an das Lernen eine kurze Schlafpause anhängt.

20 Minuten Meditation

Schon vier Tage jeweils 20-minütiges meditatives Training genügen, um kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Konzentration deutlich zu verbessern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung mit Meditierenden.

Ein Begriff der im Zusammenhang mit der Hirnforschung immer wieder auftaucht ist „Neuroplastizität." Studien hatten bereits gezeigt, dass regelmäßige Meditationen nicht nur die Aufmerksamkeit und Konzentration langfristig schult, sondern sogar zu sichtbaren Änderungen in den dafür zuständigen Hirnregionen führen.

Meditative Praxis hat Einfluss auf die Hirnphysiologie und –Anatomie wie im Grunde auch jedes konstante Lernen, z.b. das Erlernen einer Sprache oder eines Instruments. Die Hirnforschung spricht von Neuroplastizität, das bedeutet: das Gehirn, ebenso wie der übrige Körper ist in ständiger Umformung. Bestehende Verschaltungen und Synapsenverbindungen verstärken sich, andere verkleinern sich oder verschwinden je nachdem ob sie regelmäßig verwendet werden oder nicht. Das bedeutet, dass sich unser Gehirn physisch verändert wenn wir denken, lernen und meditieren.

Neuronale Bahnen entstehen bei Lernprozessen. Sie verstärken sich wenn die Gedanken wiederholt werden und lösen sich auf wenn das Gelernte nicht genutzt wird.

Fadel Zeidan, Forscher an der Wake Forest University School of Medicine in Winston-Salem, fand heraus, dass sich regelmäßige Meditation positiv auf die verschiedensten Bereiche des menschlichen Lebens und Arbeitens auswirkt. Zusammenfassend ergaben seine Forschungen, dass Meditation folgende Aspekte fördert bzw. verbessert:

die Stimmungslage
die Gedächtnisleistung
die visuelle Aufmerksamkeit
die Konzentrationsfähigkeit
die kognitiven Fähigkeiten
Ebenso führt Meditation zu einer Verminderung von Angstgefühlen und Müdigkeit und steigert die Fähigkeit zur räumlich-visuellen Wahrnehmung.

Besonders deutliche Leistungssteigerungen zeigte die Meditationsgruppe im Vergleich zu der Gruppe der Nichtmeditierenden bei allen kognitiven Tests, die unter Zeitdruck durchgeführt wurden und somit mit Stress verbunden waren.

Meditation hilft in Stresssituationen sicher auf das Gelernte zugreifen zu können. Meditation reduziert Stressreaktionen.

Eine Studie der Universität Yale in New Haven (USA), befasste sich explizit mit dem Thema Emotionen und fand heraus, dass Meditierende Gefühle wie Zorn und Ärger besser regulieren können. Das ist uns zwar allen irgendwie schon lange bewusst gewesen, aber der wissenschaftliche Beweis hat wohl noch gefehlt um es offiziell zu machen.

Meditation hilft bei der Regulierung negativer Emotionen.

Körperbeherrschung

Herbert Benson, Kardiologe an der Harvard Medicine School untersuchte Mönche, die eine Meditation beherrschen, die sich TUMO nennt. Dem Meditierenden werden bei Temperaturen um 3 Grad Celsius nasse Handtücher auf den nackten Oberkörper gelegt, die er durch eine signifikante Erhöhung seiner Körpertemperatur trocknet. Zur Nachahmung ist das allerdings nicht empfohlen. Es sollte nur als Beispiel dienen, was in der Meditation möglich ist und welche Kräfte der Geist mobilisieren kann. Klar wird durch dieses Beispiel sicherlich, dass der Satz: „der Körper folgt dem Geist" der Wahrheit entspricht.

Eine weitere Versuchsreihe bewies, dass man mit meditativen Visualisierungsübungen Muskulatur aufbauen kann. Zwei Gruppen Nichtsportler, mit ähnlichen Tagesabläufen und Ernährungsgewohnheiten, wurden untersucht und ihre Muskel- und Fettmasse gemessen.

Eine Gruppe absolvierte täglich ein kurzes gedankliches Krafttraining, d.h. sie visualisierten sich bei Kraftsportübungen, ohne sich dabei zu bewegen. Die Vergleichsgruppe tat nichts. Schon nach wenigen Wochen hatte die Meditationsgruppe eine Zunahme von weit mehr als 10 Prozent an Muskelmasse zu verzeichnen.

Auch die extremen sportlichen Leistungen der Shaolin-Mönche hängen mit ihrem zusätzliches mentales Training zusammen. Selbst wenn man sich diese Höchstleistungen nicht zum Vorbild nimmt, wird doch klar, welchen großen Nutzen eine regelmäßige Meditation für die Erreichung von Zielen darstellt.

Gezielte Visualisierungen sowie Affirmationen, die im meditativen Zustand ausgeführt werden, beeinflussen die Körperfunktionen. Sie wirken wie Befehle auf den Körper.

Gefühlsübung

In allen Meditationstraditionen werden Gefühle über das Erzeugen von Bildern gesteuert, da das menschliche Gehirn Emotionen hauptsächlich mit Bildern verknüpft. Gerüche, Geschmäcker, Töne und kinästhetische Eindrücke können diese Emotionen noch verstärken. Um im emotionalen Bereich eine Persönlichkeitsentwicklung zu erreichen sind demnach Visualisierungen positiver innerer Bilder nötig. Die Psychoanalyse spricht vom „internalisieren guter Objekte."

Inzwischen ist die therapeutische Wirksamkeit der mentalen Arbeit mit inneren Bildern neurowissenschaftlich belegt. Wolf Singer vom Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung betont die Effektivität dieser Übungsform. Bewusste Visualisierungen können externe, sprich: erlebte Bilder ersetzen: „wie Kernspintomografie-Untersuchungen zeigen, ähneln diese Muster (wenn man sich ein Objekt bildlich vorstellt) bis ins Detail jenen, die man findet, wenn die Probanden das selbe Objekt mit offenen Augen betrachten." Diesen Satz muss man sich merken:

Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen dem, was ich tatsächlich gesehen und erlebt habe und dem, was ich mir visualisiere.

Singers Tests zufolge liegen die besten Meditationzeiten für diese Übungen am Morgen und am Abend. Der Morgen legt die Grundstimmung für den Tag fest. Der Abend steuert die Lernprozesse, die im Schlaf ablaufen.

Herbert Benson, Wolf Singer und der Neurologe Richard Davidson sind sich über folgendes einig: „die Szenen, an die wir uns erinnern oder die wir uns vorstellen, sind für das Gehirn gleichermaßen real."

Anders ausgedrückt: Visualisiere ich Gefühle wie Liebe, Ruhe, Frieden oder Erfüllung, werden sich diese Emotionen in der Realität einstellen.

Durch unser Denken erschaffen wir uns unsere Realität.

Gedankenübung

Die Gedankenübung knüpft an die mantrische Gebetstechnik der Mönche an. Sie besteht aus einer andauernden Wiederholung eines Gebetstextes oder eines Wortes.

Während die Versenkung in Bilder die eigenen Gefühle steuert, ist die Arbeit mit Mantren der Schlüssel zur autonomen Steuerung unserer Gedanken.
Die mentale Unruhe und Hektik des Alltags lässt man durch das mentale Rezitieren eines Mantras hinter sich um z.B. Ruhe, Gelassenheit und Frieden zu erlangen. Durch die Konzentration auf einen Satz und das Ausschalten der vielen hektischen Gedankenfetzen die uns durch den Kopf schießen, wenn wir versuchen „nicht zu denken", setzt sich dieser Satz im Unterbewusstsein fest und wird für uns zur Wahrheit. Diese „neue Wahrheit" wird langsam und stetig unser Handeln beeinflussen und zu den gewünschten Veränderungen führen.

Auch die die therapeutische Wirkung der Arbeit mit Mantren ist medizinisch bestätigt. Herbert Benson von der Harvard Medical School konnte folgende körperliche Effekte durch das mentale Training mit Mantren nachweisen:

der Bluthochdruck sank signifikant
chronische Schmerzen verringerten sich
75% der Patienten mit Einschlafstörungen wurden geheilt und konnten wieder normal schlafen – die übrigen 25% erlebten eine Besserung ihrer Schlafstörung.
bei Krebs- und Aidspatienten reduzierten sich die Symptome, welche in Form von Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkungen der Chemotherapie auftraten
bei Patienten, die unter Angstzuständen oder leichten bis mittelschweren Depressionen litten, trat eine deutliche Besserung ein
bei Patienten mit Migräne reduzierten sich die Häufigkeit und Heftigkeit der Anfälle
Schmerz und Wundheilung

Der Nervus Vagus ist der zehnte Hirnnerv und der größte Nerv des Parasympathikus. Er ist an der Regulation der Tätigkeiten fast aller inneren Organe beteiligt. Er bremst Entzündungen und kann durch Meditation angeregt und aktiviert werden. Das ist zumindest eine Möglichkeit Erfolge bei der Aktivierung von Selbstheilungskräften durch die Meditation zu erklären.

Meditation aktiviert die Selbstheilungskräfte.

Selbstbeherrschung

Meditierende die man mit aggressiven Gesprächspartnern konfrontierte blieben erstaunlich entspannt. Die Beobachtungen ergaben, dass Mimik und Physiologie während einer Diskussion praktisch unverändert blieb. Die Meditierenden behielten ihr Lächeln und ihre entspannte Haltung bei und konnten so auf das Verhalten ihrer Gesprächspartner positiv und beruhigend einwirken.

Meditation fördert die Gelassenheit und Selbstbeherrschung.

Dr. Sara W. Lazar arbeitet als Neurowissenschaftlerin in der Psychiatrie des allgemeinen Krankenhauses von Massachusetts und unterrichtet Psychologie an der medizinischen Fakultät der Universität Harvard. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung der neuronalen Mechanismen im Zustand der Meditation.
In den für Sinnesverarbeitung und Aufmerksamkeit zuständigen Hirnarealen wies sie größere Blutgefäße und neuronale Verbindungen nach. Dies führte zur Verdickung der Großhirnrinde, die äußere, an Nervenzellen (Neuronen) reiche Schicht des Großhirns. Dieser Effekt war bei den älteren Versuchspersonen am deutlichsten ausgeprägt und betrug bis zu 5%. Man kann wohl davon ausgehen, dass eine regelmäßige Meditationspraxis die normale, altersbedingte Ausdünnung des Cortex reduziert.

Meditation reduziert die Ausdünnung der Großhirnrinde.


Thomas Pfitzer
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Uhlandstr. 8
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Tel.: 0176 96 255 796 oder 0621 592 48 92
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Donnerstag, 31. Januar 2013

9 Motivationsbremsen

9 Verhaltensmuster, die der Motivation im Wege stehen

Was hindert uns eigentlich daran, die Dinge in Angriff zu nehmen, die wir doch so gerne tun möchten?

Warum begehen wir Fehler immer wieder, obwohl uns in wachen und klaren Momenten der Besinnung deutlich wird, was uns diese falschen Entscheidungen an Zeit, Geld und Lebensqualität kosten?

Diese Fragen mit „Faulheit“ zu beantworten wäre zu einfach und wenig schmeichelhaft. Leider ist das, was die Gehirnforschung zu diesem Thema herausgefunden hat, ebenso unangenehm. Der einzige Trost ist, das diese Eigenschaften mehr oder weniger stark bei allen Menschen ausgeprägt bzw. vorhanden sind. Wer es nun schafft sich dieser natürlichen Mängel menschlicher Programmierung jederzeit bewusst zu sein und dem entgegen zu handeln, hat einen außerordentlichen Vorteil gegenüber den restlichen 7 Milliarden.

Die meisten Motivationsseminare arbeiten nach dem Prinzip: Rede den Teilnehmern mit hypnotischem Gequatsche ein Vakuum unter die Schädeldecke, kassiere das Honorar und lasse dich nie mehr blicken. Das „Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst“ – Gerede ist ebenso alt, wie es dämlich ist. Diese Kurzzeithypnose hält ein paar Wochen an, erhöht kurzfristig die Verkaufszahlen und die Terminfrequenz der Außendienstmitarbeiter und verpufft dann vollständig. Merke: Nur darüber reden, darüber lesen oder sich berieseln lassen in Form von Vorträgen und Hypnose-CDs, bringt langfristig überhaupt nichts.
Man muss die Zusammenhänge verstehen und seine Handlungsmuster dem neuen Wissen kontinuierlich anpassen. Nur so wird Wissen zur Handlung und die Handlung zum Automatismus.

Von natur aus beherrscht uns der „innere Schweinehund“, dem wir uns jetzt einmal aus der Sicht der Psychologen und Gehirnforscher widmen wollen.
Der innere Schweinehund, wie ihn der Volksmund so bildhaft bezeichnet, setzt sich aus verschiedenen typisch menschlichen Verhaltensweisen zusammen, die ich nachfolgend schildern möchte. Wer sich weigert, sich hier wieder zu erkennen – keine Panik – auch das ist völlig menschlich und wird im Abschnitt „Leugnung“ beschrieben. Alles ganz normal.
Was ist das, der „innere Schweinehund“ und aus welchen charakterlichen Bestandteilen setzt er sich zusammen?

Verhaltensmuster 1: Vermeidungsmotivation
Die meisten Entscheidungen, die wir treffen, entstehen aus der Vermeidungs- und nicht aus der Zielmotivation heraus. Psychologen und Hirnforscher erklären das so: In 70% aller Entscheidungen fällt es uns leichter, Gründe zu finden etwas NICHT zu tun, als Gründe dafür zu finden es zu TUN. Da wir gerne den Weg des geringsten Widerstands gehen, haben wir also in 70 von 100 Entscheidungen die bequeme Vermeidung gewählt.
Einige Wissenschaftler sprechen auch von einer Art Energiesparmodus – der Mensch versucht immer Energie zu sparen für magere Zeiten. Das scheint ein Überbleibsel aus der Zeit zu sein, als Nahrung knapp und das Verlassen der Höhle mit großen Gefahren verbunden war.

Verhaltensmuster 2: Fluchtziel
Viele Dinge, die sich ein Mensch vornimmt entstehen, weil er sich in der jetzigen Situation unwohl fühlt. Wir wollen weg von stressigen Umgebungen, weg von der Firma oder raus aus der Beziehung. Ein wirkliches Ziel haben wir aber nicht. Fluchtziele führen meist zu Situationen, die zwar anders, aber nicht wirklich besser sind. Fluchtziele führen dazu, dass man das Erstbeste nimmt, das einem die Flucht ermöglicht. Das Erstbeste ist aber nur kurzfristig gut genug. Sobald sich die erste Blindheit gelegt hat und wir die Mängel erkennen, wollen wir auch dort wieder weg. Das nächste Fluchtziel ist definiert.
Fluchtziele entstehen, weil sich der Mensch auf das Negative fokussiert, auf das was er NICHT mehr haben will. Fluchtziele sind – und machen uns richtungslos. Fluchtziele eröffnen uns durch ihre Richtungslosigkeit viele Möglichkeiten, die aber nur sehr selten zu einer Verbesserung führen.

Verhaltensmuster 3: Der Preis ist zu hoch
Manchmal warnt uns unsere Intuition, unser Unterbewusstsein. Wir spüren instinktiv, dass der Preis zu hoch ist, den wir zahlen werden. Das Unterbewusstsein blockiert den Beginn „der guten Vorsätze“, schiebt ihn hinaus, lässt uns krank werden oder weicht das Ziel immer mehr auf, bis wir es schließlich ganz beiseite schieben. Das gesetzte Ziel ist nicht richtig gewählt.
Haben wir einige unserer Ziele auf diese Art in Nichts aufgelöst, schleicht sich bei uns schnell der Gedanke ein, dass wir erst gar keine Ziele definieren brauchen, da wir sie ja sowieso nie anpacken. Ergebnis: Null Motivation.

Verhaltensmuster 4: Leidensfähigkeit
Ständiges Leiden macht süchtig. Man kann nach allen Emotionen süchtig werden – auch nach negativen, wie Trauer, Zorn, Frust, Traurigkeit usw. Je länger diese Emotion gelebt wird, desto mehr verstärkt sie sich. Nicht nur Bewegungsabläufe werden durch ständiges Wiederholen gelernt und automatisiert, auch Gedankenabläufe vertiefen und verstärken sich durch diese Art der Konditionierung. Wenn wir erst gewohnt sind zu leiden, sind wir nicht mehr bereit etwas zu ändern. Wir werden süchtig und suhlen uns im Leid. Wir jammern anderen Menschen etwas vor damit wir im Mittelpunkt stehen, schieben die guten Ratschläge aber sofort mit gekonnten Gegenargumenten beiseite: „Habe ich schon versucht – nützt ALLES nichts.“ Damit ist auch gleich der nächste gute Rat eliminiert. Die Motivation zur Veränderung sinkt.

Verhaltensmuster 5: Status Quo erhalten
Unser Gehirn versucht immer den Ist-Zustand zu erhalten, auch dann, wenn dieser Zustand unangenehm ist. Die Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten ist größer als die Angst vor dem wohlbekannten Unangenehmen. Jedes Ziel setzt die Bereitschaft zur Veränderung voraus. Wir haben aber genau vor diesen Änderungen Angst, da ihre Ergebnisse ungewiss sind.
Den Jetzt-Zustand kennen wir. Wir glauben diesen Daseinszustand unter Kontrolle zu haben und ihn zu beherrschen. Tatsächlich aber beherrscht uns die Angst vor Veränderung.

Verhaltensmuster 6: Angst vor Fehlentscheidungen
Der Mensch fürchtet sich davor Fehlentscheidungen zu treffen. Um Fehler zu vermeiden, entscheiden sich viele Menschen dazu keine Entscheidungen zu treffen und Probleme auszusitzen, wodurch sich die Probleme allerdings meist vervielfachen. Gute Beispiele hierfür finden wir in der Politik und im Management. Das ist auch der Grund für das Einschalten von Beraterfirmen. Denen kann man dann die Schuld in die Schuhe schieben und sich selbst aus der Verantwortung stehlen. Angst killt Motivation.

Verhaltensmuster 7: Leugnung
Der Mensch ist ein Ausredenspezialist. Hat man einen Fehler begangen, leugnet man diesen und sucht krampfhaft nach Ausreden und Argumenten, die die Fehlentscheidungen rechtfertigen, wodurch man sich immer mehr in Fehler verstrickt. Gemachte Fehler werden aber nicht nur schöngeredet, um vor seinen Mitmenschen das Gesicht zu wahren, sondern auch um vor sich selbst weiter bestehen zu können – schließlich war man ja immer gerne bereit den anderen ihre Fehler vorzuwerfen. Wer will da schon die eigenen Fehler zugeben?

Verhaltensmuster 8: Selbstüberschätzung
Die meisten Menschen neigen zur Selbstüberschätzung. Bei Umfragen und nachfolgenden Tests stellte man fest, dass der Mensch seine eigene Leistungsfähigkeit und sein Wissen höher einschätzt, als es tatsächlich ist. Besonders die inkompetenten Menschen, schätzen ihr Wissen hoch ein.
Inkompetenz sorgt nicht nur dafür, dass man Fehler macht, sondern auch, dass man diese Fehler nicht erkennen kann. Wenn jemand mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß steht, kann er auch die gemachten Fehler nicht erkennen und hält sein Schreiben für gut und fehlerfrei. Wird er kritisiert, ist er beleidigt und fühlt sich ungerecht behandelt, da er seine Fehler nicht als solche wahrnimmt. Er glaubt er sei im Recht und beharrt darauf. Daher sind die inkompetentesten Menschen gleichzeitig die uneinsichtigsten.
Da man also glaubt, es sei alles in Ordnung, ändert man nichts. Diese Haltung wirkt der Motivation für neue Ziele und Veränderungen entgegen. Inkompetente wollen keine Veränderungen.

Verhaltensmuster 9: Unverwundbarkeitsglaube
Der Glaube an die eigene Unverwundbarkeit bzw. das eigene Glück ist anscheinend tief im menschlichen Denken verwurzelt. Befragungen ergaben, dass Jungvermählte zwar das Scheitern ANDERER Ehen in 50% der Fälle für wahrscheinlich hielten, aber das Scheitern der eigenen Ehe für unmöglich. Auch Raucher sind anscheinend der Meinung, dass Lungenkrebs nur die anderen bekommen. Sie fanden alle viele Argumente, warum ausgerechnet sie KEINEN Krebs bekommen werden. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kamen Untersuchungen, die sich mit den Themen Unfälle, Betrug usw. befassten. Das Negative passiert immer nur den anderen, selbst wenn man selbst zur gefährdeten Gruppe gehört.

Wer sich dieser Naivität hingibt, kann natürlich keine Motivation aufbauen um etwas an sich und an seinem Leben zu ändern – es ist ja alles in bester Ordnung.

Wenn Du Dich an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt hast, ist das ein Grund zur Freude – kein Grund zur Verzweiflung! Wie bereits gesagt: Das alles ist menschliches Verhalten, das uns alle betrifft. Wenn wir uns dieses Wissen um das Zustandekommen unserer Emotionen und Handlungen hin und wieder vor Augen führen, verbessern wir uns ständig und eine fehlende oder schwache Motivation ist bald kein Thema mehr.


Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
Thomas Pfitzer
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Sonntag, 20. Januar 2013

bei der Selbsterkenntnis hört der Spaß auf!

Bei der Selbsterkenntnis hört der Spaß auf!

Auf einer Geburtstagsfeier kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der mich ein wenig über meinen Beruf ausfragte. Wir kamen von NLP zur Meditation und von der Hypnose zum Huna. Bei den Themen Stress-Prävention, Abbau von Ängsten und Aufbau von Selbstbewusstsein war er interessiert und erachtete meine Arbeit als sinnvoll. Das änderte sich schlagartig, als wir mehr zur philosophischen Betrachtungsweise wechselten und es um Themen wie Selbsterkenntnis, Lebenssinn, Vergebung, Selbstverzeihen und die daraus resultierende Gelassenheit ging.

Er wollte partout nicht gelassen sein. „Ich will mich ärgern. Ich habe ein Recht mich zu ärgern – über Dummheit, Inkompetenz, Korruption und Vetternwirtschaft und vieles mehr. Zum Beispiel darüber, dass die EU klammheimlich die Wasserversorgung privatisieren will und man damit schon begonnen hat. In Portugal hat man eine bankrotte Gemeinde gezwungen die Wasserrechte zu verkaufen. Die Bürger haben jetzt eine Preissteigerung von 400% zu tragen und die Wasserqualität ist auch noch schlechter geworden!“

Er war sichtlich zornig. Ich hatte den Artikel über die Portugiesische Gemeinde auch gelesen und wir unterhielten uns ein wenig über die ca. 2% der Weltbevölkerung, die 90% der Ressourcen besitzen und ihre Macht und ihren Reichtum dazu nutzen selbiges zu vermehren. Gerade so, als mache es Sinn aus einem Privatvermögen von 200 Millionen, eines von 300 Millionen zu machen. Auch mir ist nicht ganz klar, was man mit soviel Geld anfangen soll, aber bitte – wen es glücklich macht…

Was passiert aber mit meiner Lebensqualität, wenn ich mich über Dinge ärgere, die ich nicht ändern kann? Kann ich wirklich nicht?

Mein Gesprächspartner war der Meinung, dass man machtlos wäre gegen die Entscheidungen der Politiker. Wer sich allerdings in diese Opferrolle begibt, dem bleibt am Ende tatsächlich nur der Frust. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Er könnte sich politisch betätigen und zumindest Unterschriftensammlungen im Internet unterstützen und weiterverbreiten, die sich mit genau diesen Themen befassen. Es ist ja wirklich nicht so, als gäbe es keine Plattformen im Internet bei denen man sich engagieren könnte.

Diesen Vorschlag lehnte er aber ab. Er habe für so etwas keine Zeit. Er zahle Steuern, damit sich andere darum kümmern.

Um auf die Lebensqualität zurück zu kommen: Aktiv etwas dagegen tun ist eine Möglichkeit – den Stressfaktor durch Selbsterkenntnis beseitigen, ist die zweite Variante. Genau an diesem Punkt wurde unser Gespräch zum Streitgespräch, da ihn meine Behauptungen erst richtig auf die Palme brachten.

Ich behauptete folgendes:
Alles, worüber sie sich bei anderen Menschen ärgern, ist ihr eigener Charakterzug. Ihr Gegenüber hält ihnen einen Spiegel vor, in dem sie ihr eigenes (unschönes) ICH erkennen. Sie erkennen in der anderen Person eine Charaktereigenschaft, die sie nicht haben möchten und die sie auch permanent bei sich selbst leugnen. Ihr Unterbewusstsein ist sich dieser Eigenschaft aber durchaus bewusst und signalisiert ihnen das durch Zorn.

Hätten sie diese Eigenschaft nicht, würden sie sich über den anderen nicht ärgern. Er würde sie nur verwundern aber nicht aufregen; vielleicht hätten sie sogar Mitleid mit ihm, weil ihnen bewusst wäre, wie schwer es dieser Mensch mit so einem Charakter haben muss. Schließlich werden schlechte Eigenschaften selten geliebt, oder?

Die Buddhisten, die Huna-Heiler und einige Philosophen sagen nun folgendes: Alles was du leugnest, verdrängst und bekämpfst wird stärker – das gilt auch für schlechte Charaktereigenschaften. Was du in Liebe annimmst, dir vergibst und anderen vergibst, löst sich auf. Dafür gibt es schöne Übungen im NLP, der energetischen Psychologie und einigen Meditationspraktiken.

Wer diese Übungen macht, hat sich nach einiger Zeit seine Blockaden und Hemmnisse vergeben. Das führt dazu, dass sie sich Stück für Stück auflösen. Erst langsam, dann immer öfter kommen falsche Handlungsweisen, die wie automatisch abgespulte Programme ablaufen, in unser Wachbewusstsein und können dann noch rechtzeitig gestoppt oder gemildert werden, bis sie schließlich ganz verschwinden.

Da wir uns nun selbst von diesen Denk- und Handlungsweisen befreit haben, regen wir uns über gleiche Handlungen bei anderen Menschen nicht mehr auf. Wir werden gelassen, denn wir können verzeihen und sind glücklich, selbst nicht mehr so zu agieren.

Diese Gelassenheit wird zu unserer Ausstrahlung. Andere erkennen diese friedvolle Ausstrahlung und passen sich an. Da wir nicht mehr aggressiv reagieren, hat auch unser Gegenüber keinen Grund mehr dazu.

Was meinem Gesprächspartner an diesem Abend so schwer viel, war anzuerkennen, dass auch er Korruption und Vetternwirtschaft unterstützt. Natürlich tut er das nicht – aber nur deshalb, weil er nicht die Möglichkeit dazu hat. Er ist kein Politiker oder hoher Beamter, der sich für die Unterzeichnung eines leicht geänderten Gesetzestextes mal schnell ein Einfamilienhaus dazu verdient. Was wäre aber, wenn er in dieser Position wäre? Was wäre mit uns allen? Würden wir ein großzügiges Angebot eines namhaften Konzerns, der die Wasserversorgung privatisiert haben möchte, um in dieses Geschäft einzusteigen, ablehnen? Ganz ehrlich? Ist es nicht so, dass die Möglichkeit der Korruption uns erst korrupt macht? Haben wir dann das Recht uns aufzuregen?

Nein, aber wir haben das Recht aktiv zu werden – unseres Seelenfriedens und unserer Gelassenheit zuliebe!

Das Leben ist nur geliehen. Wir müssen es zurückgeben – früher oder später. Die Frage ist nicht wann wir es zurückgeben, sondern in welchem Zustand.

Thomas Pfitzer
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Freitag, 11. Januar 2013

Gute Vorsätze 2013

Warum die guten Vorsätze für das neue Jahr so selten umgesetzt werden.

Grund 1: Vermeidungsmotivation
Die meisten Entscheidungen, die wir treffen, entstehen aus der Vermeidungs- und nicht aus der Zielmotivation heraus. Psychologen und Hirnforscher erklären das so: In 70% aller Entscheidungen fällt es uns leichter, Gründe zu finden etwas NICHT zu tun, als Gründe zu finden es zu TUN.

Grund 2: Fluchtziel
Viele Dinge, die sich ein Mensch vornimmt entstehen, weil er sich in der jetzigen Situation unwohl fühlt. Wir wollen weg von stressigen Umgebungen, weg von der Firma oder raus aus der Beziehung. Ein wirkliches Ziel haben wir aber nicht. Fluchtziele führen meist zu Situationen, die zwar anders, aber nicht wirklich besser sind. Fluchtziele führen dazu, dass man das Erstbeste nimmt, das einem die „Flucht“ ermöglicht. Das Erstbeste ist aber nur kurzzeitig gut genug.

Grund 3: Abgleich mit den inneren Werten
Viele Ziele, die sich Menschen setzen, sind gar nicht ihre eigenen Ziele. Sie werden „eingepflanzt“ durch Freunde, Familie und Werbung. Da wir uns zu sehr mit der Aussenwelt und zu wenig mit uns selbst befassen, sind wir Manipulationen oft hilflos ausgeliefert und glauben, bestimmte Dinge tun zu müssen und halten das für unsere Ziele. Haben wir sie dann erreicht, sind wir unglücklich.

Ziele müssen hart erarbeitet werden. Man muss viel über sich wissen und erkennen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Denn kein Ziel, keine Veränderung gibt es umsonst. Da helfen auch keine noch so netten Weisheitssprüche. Veränderungen, die erfolgreich sein sollen, müssen erkämpft werden.

Ich kann hier nur kurz die wichtigsten Punkte für die Zielerrarbeitung und -erreichung beschreiben.
„Systeme entwickeln sich immer in die Richtung, in welche wir die Aufmerksamkeit lenken“ besagt ein Lehrsatz aus der Systemtheorie.
Ziele sind solche Aufmerksamkeitspunkte. Sobald ein Ziel gesetzt ist, beginnt das Gehirn automatisch mit dem Prozess der Zielerreichung. Wir fokussieren uns auf ein Ziel, machen uns ein Bild davon und stellen uns vor, wie wir dieses Ziel erreichen und wie wir uns dabei fühlen. Das „Fühlen“ ist in Verbindung mit einem Bild besonders wichtig, weil Emotionen sich am besten in Form von Bildern im Gehirn speichern lassen. Verstärken kann man diese Ziel-Emotion durch eine Visualisierung mit allen Sinnen. Das bedeutet, dass wir uns im Moment der Zielerreichung wie in einem Film visualisieren und uns dabei nicht nur sehen, sondern alle Sinne (Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken) mit einbeziehen. Man könnte sich zum Beispiel eine Feier vorstellen und dabei den Klang der anstoßenden Sektgläser „hören“, die Stimmen von Freunden, die zum Erfolg gratulieren, den Duft des Bratens auf dem Buffet usw. Je deutlicher und prägnanter die Visualisierung ausfällt, desto stärker ist die Fokussierung des Unterbewusstseins.

Daher ist es auch wichtig bei größeren Zielen einzelne Etappenziele festzulegen und diese bei Erreichung gebührend zu feiern. Die Feier und die Belohnung für den (Teil)-Erfolg, sorgt für einen weiteren Antrieb im Unterbewusstsein. Man gewinnt bei jedem Teilsieg an Selbstvertrauen und erkennt, besonders bei großen Zielen, dass man voran kommt.
Etappenziele haben auch den Vorteil, dass auftretende Schwierigkeiten leichter behoben werden können. Man muss nur ein Etappenziel ändern oder verschieben. Am großen Ziel ändert es nichts. Hat man keine Etappenziele eingebaut, neigt man bei der ersten größeren Blockade schneller dazu, das ganze Ziel sausen zu lassen.

Erfolgreiche Sportler nutzen diese Mentaltrainingstechniken regelmäßig. Sie visualisieren sich beim gelungenen, perfekten Ablauf ihrer Disziplin und sehen sich danach auf dem Siegerpodest oder umgeben von Trainern und Betreuern, die ihnen gratulieren. Die Redewendung: „Das Ziel klar vor Augen haben“, kann man wörtlich nehmen.

Viele verwechseln aber Wünsche mit Zielen.
Es ist durchaus richtig, dass Menschen, die sich intensiv etwas wünschen, das auch bekommen. Nicht umsonst waren die Bücher „Bestellungen beim Universum“ und ähnliche Werke ein großer Erfolg. Wenn sich Menschen intensiv etwas Wünschen und es wie oben beschrieben visualisieren, ist das Gehirn auf dieses Ziel fokussiert und man beginnt spezifisch die Dinge wahrzunehmen, die zur Wunscherfüllung führen. Früher oder später wird das „Wunschziel“ erreicht.
Nur - heißt es nicht auch: „Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen?“

Bestellungen funktionieren, weil wir unser Gehirn, sprich Unterbewusstsein, durch Visualisierung des Zielergebnisses auf genau dieses Ziel programmieren. Wir fokussieren uns auf eine bestimmte Sache und sehen dadurch nur noch Dinge, die uns auf dem Weg zum Ziel halten. Im negativen Sinne funktioniert das natürlich auch bestens. Negative Glaubenssätze werden dadurch verstärkt, weil unser Verhalten unbewusst die Glaubenssätze beweisen will. Diese Self-Fullfilling-Prophecy ist lange bekannt und in alten magischen Ritualen ebenso genutzt, wie in der modernen Psychologie. Das Problem bei diesen Spielchen mit der "positiven Fokussierung" ist der, dass scheinbar niemand auf die Idee gekommen ist, dass ALLES SEINEN PREIS hat. Verlange ich an einer Stelle viel, werde ich an anderer Stelle dafür etwas hergeben müssen. Ich kann nicht immer nur fordern. Kluge und sinnvolle Ziele müssen richtig erarbeitet und die Folgen analysiert werden. Ich muss mir klar sein, was es für Folgen für meine Gesundheit, Familie, Umwelt, Natur, Freunde usw. haben wird - und ob ich bereit bin den Preis (Einsamkeit, viel Arbeit, Neid anderer usw.) zu zahlen.

Viele Menschen erreichen tolle Ziele und sind trotzdem tot-unglücklich Warum gibt es wohl soviele Stars die Drogen, Tabletten und Alkohol konsumieren oder sich das Leben nehmen? Wir sind fassungslos, wenn wir erfahren, dass sich ein Mensch, der (angeblich) alles erreicht hat, was man sich nur Wünschen kann, den Freitod gewählt hat oder sich langsam aber sicher selbst gesundheitlich ruiniert. Diese Menschen haben ihre großen Wünsche umgesetzt, ohne sich des Preises bewusst zu sein. Sie hätten vielleicht ein anderes Ziel gewählt, wenn sie ihr Ziel vorab richtig analysiert hätten.

Ein gutes Ziel ist etwas, was ich zuerst mit meinen inneren "Werten" abgleichen muss. Werte sind z.B.: Gesundheit, Familie, Treue, Ehrlichkeit und viele mehr. Monetäre Ziele fallen da ganz schnell durch, weil "innere Werte" nichts mit Geld zu tun haben.
Werte üben in unserem Unterbewusstsein immer mehr Macht aus als das Ziel. Passt also ein Ziel nicht zu meinen inneren Werten, werde ich es entweder nicht erreichen, weil mein Unterbewusstsein blockiert, oder ich erreiche es und bin unglücklich, weil der Preis zu hoch war. Das allein ist der Grund, warum Bestellungen beim Universum nicht wirklich sinnvoll sind. Sie sind einfach zu wenig durchdacht.

Wie finde ich mein ökologisches, sinnvolles Ziel?
Ziele werden geplant, Hindernisse analysiert und Möglichkeiten der Beseitigung erarbeitet. Nötige Ressourcen werden aufgelistet, fehlende Ressourcen beschafft oder erarbeitet.
Die intensive Beschäftigung mit dem Ziel und das Erkennen von Hindernissen und möglichen Folgen für uns und andere, ist der eigentliche Unterschied zwischen Ziel und Wunsch.

Die Erarbeitung eines sinnvollen und erreichbaren Ziels, das uns nicht mehr kostet, als uns lieb ist, ist ein gutes Stück Arbeit. Es müssen nicht nur zuerst die Werte erkannt werden, sondern auch die Universalgesetze (Gesetz der Anziehung und Gesetz der Polarität) müssen verstanden werden. Bloßes Wünschen und Hoffen ist zu wenig.



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Mittwoch, 19. Dezember 2012

Guter und schlechter Stress?

Guter und schlechter Stress?

Die Forscher Holmes und Rahe haben in einer Studie die häufigsten Stressoren (Stressauslöser) ermittelt. Die Auflistung enthält die mittleren Stress-Werte auf einer Skala von 1 bis 100.

Interessant ist dabei, dass auch positive Situationen Stress verursachen. Einige Fachleute vertreten aber die Meinung, dass dieser sogenannte positive Stress nicht schädlich ist; d.h. keine Zellen im Hippocampus zerstört, sondern motivierend und leistungssteigernd wirkt. Ich glaube eher, dass es darauf ankommt, wie lange der Stress anhält. Kurzzeitiger Stress ist motivierend und anregend – Dauerstress, egal welcher Art, führt zum Zelltod im Hippocampus und dadurch zu schlechteren Gedächtnisleistungen.

1 Tod des Ehepartners 100
2 Scheidung 73 (bei Kindern: Scheidung der Eltern 90)
3 Trennung (keine Ehe) 65
4 Haftstrafe 63
5 Tod eines Familienangehörigen 63
6 Eigene Verletzung oder Krankheit 53
7 Heirat 50
8 Verlust des Arbeitsplatzes 47
9 Aussöhnung mit dem Ehepartner 45
10 Pensionierung 45
11 Änderung im Gesundheitszustand eines Familienangehörigen 44
12 Schwangerschaft 40
13 Sexuelle Schwierigkeiten 39
14 Familienzuwachs 39
15 Geschäftliche Veränderung 39
16 Erhebliche Einkommensveränderung 38
17 Tod eines nahen Freundes 37
18 Berufswechsel 36
19 Änderung in der Häufung der Auseinandersetzungen mit dem Ehepartner 35
20 Aufnahme eines Kredites über 10.000 $ 31
21 Kündigung eines Darlehens 30
22 Veränderung im beruflichen Verantwortungsbereich 29
23 Kinder verlassen das Elternhaus 29
24 Ärger mit der angeheirateten Verwandtschaft 29
25 Großer persönlicher Erfolg 28
26 Anfang oder Ende der Berufstätigkeit der Ehefrau 26
27 Schulbeginn oder -abschluss 26
28 Änderung des Lebensstandards 25
29 Änderung persönlicher Gewohnheiten 24
30 Ärger mit dem Vorgesetzten 23
31 Änderung von Arbeitszeit und -bedingungen 20
32 Wohnungswechsel 20
33 Schulwechsel 20
34 Änderung der Freizeitgewohnheiten 19
35 Änderung der kirchlichen Gewohnheiten 19
36 Änderungen der gesellschaftlichen Gewohnheiten 18
37 Aufnahme eines Kredites unter 10.000 $ 17
38 Änderung der Schlafgewohnheiten 16
39 Änderung der Häufigkeit familiärer Kontakte 15
40 Änderung der Essgewohnheiten 15
41 Urlaub 13
42 Weihnachten 13
43 Geringfügige Gesetzesübertretungen 11

Zu den gesundheitlichen Folgen von Dauerstress siehe:
http://www.wingwave-rhein-neckar.de/stress.html

Sonntag, 25. November 2012

5 Universalgesetze

Es gibt 5 wichtige universale Gesetze, mit denen man im Einklang sein muss um ein glückliches und stressfreies Leben führen zu können.

Gesetz der Polarität
Das Gesetz der Polarität ist wohl das wichtigste und grundlegendste im Universum. Jedes positive Teilchen hat ein negatives Teilchen, das für die Stabilität, den Ausgleich sorgt. Das Gesetz der Polarität ist überall zu finden. Im Magnetismus der Erdpole, in den Atomen, in den Jahreszeiten, im Wechsel von Tag und Nacht und in vielem mehr. Die Polarität stellt den Ausgleich der verschiedenen Energien dar.

Ein gutes Beispiel für dieses Gesetz ist der Satz: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.

Der Mensch ist ebenfalls ein Wesen, das ständig um Ausgleich bemüht ist. Das gilt auf der Zellebene oder im Bereich der Vitamine und Mineralstoffe ebenso wie auf der Ebene des Charakters. Wir haben gute und negative Charakterzüge in uns, die ausgeglichen sein müssen, um weder Täter noch Opfer zu werden.

Ausgleichen kann man sie aber erst, wenn sie einem bekannt sind. Wer seine negativen Triebe leugnet und sie nicht als Teil seiner Persönlichkeit anerkennt, kann leicht von ihnen überrascht werden. Nur wer beispielsweise seinen Zorn kennt, kann ihn beherrschen. Eine zu starke Verschiebung der Pole hat ihren Preis.

Je mehr Energie man für eine Fokussierung, ein Ziel oder einen Wunsch aufwendet, desto stärker wird auch der Gegenpol – der Schatten. Diesen Schatten muss man erkennen und bearbeiten. Da dieses gegenteilig gepolte Energiefeld auch zunehmend stärker wird, ist es so, als würde uns unser eigener Schatten irgendwann einholen und überrollen. Das geschieht, wenn wir diesen Pol aus unserem Bewusstsein verdrängen.

Man könnte die Polarität auch mit dem Satz beschreiben: Alles hat seinen Preis.

Wende ich zu viel Energie für den Erfolg, den Reichtum oder den Ruhm auf, vergesse ich vielleicht meine Gesundheit und zahle hier einen Preis, der mir im Nachhinein zu groß erscheint.

Aufgabe ist es, den eigenen Schatten zu finden, das was man verdrängt hat und nicht wahrhaben will. Der Schatten muss anerkannt und als Teil unserer Existenz gewürdigt und respektiert werden. Wer seinen Schatten kennt ist gewappnet. Wer seine Schwächen kennt, der kennt auch den Preis, den er zahlen muss.

Fragen zum Schatten.

Wann war der Schatten schon einmal von Nutzen?
In welchen (fiktiven) Situationen könnte diese „schlechte“ Eigenschaft sinnvoll und hilfreich sein?
Habe ich genügend gegenpolige Eigenschaften um den Schatten im Zaum zu halten?
Welche Eigenschaften sind das?
Was kann ich tun um die Pole im Einklang und in der Waage zu halten?

Gesetz der Anziehung
Wir gehen meistens davon aus, dass nervige Menschen und Probleme in unser Leben getreten sind, ohne dass wir etwas dafür können. Die Wahrheit ist, dass die negativen Eigenschaften sich gegenseitig anziehen. Das was wir anderen Personen vorwerfen ist unser eigener Charakterzug. Wir spiegeln nur unser Fehlverhalten auf unsere Mitmenschen. Dabei wechseln wir schnell und unbewusst zwischen den Kontexten. Dadurch fällt es uns so schwer das Verhalten als unser eigenes zu erkennen.

Wenn Du beispielsweise einem Kollegen vorwirfst, er mache nur das aller nötigste und sei faul, musst Du nun, um Deine eigene Faulheit zu erkennen, das Umfeld wechseln. Frage Dich jetzt wann oder wo Du faul bist. Vielleicht drückst Du Dich vor dem Wohnungsputz, oder Dein Auto sieht innen aus wie eine Mülldeponie. Vielleicht bist Du zu faul die Hausaufgaben Deiner Kinder zu kontrollieren und lässt das lieber Deinen Partner machen. Alle diese Dinge mögen ein anderes Level haben, weniger häufig vorkommen und nicht so gravierend sein. Das spielt aber alles keine Rolle, da es für Dein Unterbewusstsein anscheinend trotzdem einen Mangel darstellt, den es gerne beheben möchte. Nur deshalb regst Du Dich über Deinen Kollegen auf – weil er Dir den Spiegel vorhält und Dich auf Deine eigenen Fehler hinweist. Hast Du Dein eigenes Fehlverhalten und Deine Mitverantwortung erkannt, legt sich der Ärger schnell und wir reagieren gelassen und besonnen.

Der Wechsel der Sichtweise ermöglicht es Dir, Deine eigene Mitverantwortung an der Situation zu erkennen. Du verhinderst dadurch, dass Du in die Opferrolle gerätst, weil Du anderen die Schuld an Deinem Leid gibst. Jedes mal wenn Du anderen Menschen die Schuld gibst, sagst Du genau genommen folgendes: „Ich bin zu doof mein eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu bestimmen was mit mir geschieht. Andere können mit mir machen, was sie wollen und darum geht es mir schlecht.“

Das fördert nicht gerade das Selbstbewusstsein, sondern lediglich Neid-, Zorn- und Ohnmachtsgefühle. Schlechte Eigenschaften zu leugnen bringt allerdings nichts, da wir sie dadurch komplett aus unserem Fokus nehmen und ihnen so die Möglichkeit geben ungehindert wachsen zu können.
Diese Eigenschaften zu bekämpfen hieße aber sie stärker zu machen, da wir unseren Fokus auf sie konzentrieren. Wir sollten aber unsere Fokussierungsenergie für unsere Ziele nutzen, nicht für unsere Schwächen.

Wie habe ich diesen Menschen bzw. dieses Ereignis in mein Leben gezogen?
Durch welches Verhalten von MIR, wurde das Verhalten der Umwelt oder einer einzelnen Person erzeugt?
Gesetz der synchronen Handlung
Eine Änderung der Handlung bewirkt, dass sich gleichzeitig auch etwas am anderen Pol ändert. Alles hat einen Plus- und einen Minuspol. Hier erkennt man auch das Gesetz der Polarität – alles hat seinen Preis. Das Unterbewusstsein weiß recht genau, was unser Handeln für Folgen haben wird, wir müssen nur auf unsere Intuition hören.

Alles ist miteinander verbunden – was ist mit Deinem Problem bzw. Deiner Handlung verbunden?
Was hat sich im gleichen Moment verändert?
Was wird alles beeinflusst?
Bin ich dazu bereit?

Gesetz vom Anfang und Ende
Das Gesetz vom Anfang und Ende besagt, dass im Anfang schon das Ende zu erkennen ist. Würden wir also den Beginn einer Geschichte genau prüfen und uns über die wahren Emotionen und Beweggründe aller Beteiligter Gedanken machen, wüssten wir schon wie die Geschichte ausgeht. Wir tun das aber selten, denn wir sind oftmals naiv, enthusiastisch oder glauben keine andere Wahl zu haben.

Denke jetzt bitte an eine Begebenheit, die fürchterlich schief ging und gehe zurück an den Anfang dieser Geschichte. Stelle Dir vor Du sitzt in einem Kino. Lasse den Film vor Deinem geistigen Auge ablaufen. Erinnere Dich an alle Einzelheiten.

Wie hat alles begonnen?
Was war charakteristisch für den Beginn?
Was hätte Dir auffallen können oder müssen?
Warum hast Du es übersehen?
Wolltest Du es übersehen?
Was war der Nutzen für Dich, den Fehler „im System“ nicht zu erkennen?
Bei welchen Begebenheiten ist Dir ähnliches geschehen?
Lässt sich ein Muster erkennen?


Gesetz vom Teil und Ganzen
Der Blick auf das Ganze wird uns ermöglicht durch den Blick auf das Teil, auch wenn das Ganze für uns noch nicht in seiner Gesamtheit erkennbar ist. Das kleinste Teil enthält aber alle Informationen um das Ganze zu erkennen und zu verstehen.
Wir erinnern uns an das Gesetz vom Anfang und Ende – hier erkennen wir im Beginn einer Sache seinen Verlauf, seine Qualität und sein Ende – da alles zueinander passt. Bei der Beobachtung eines Teilstücks können wir ebenso Schlüsse auf das Ganze ziehen.

Welche Teile des Systems erkennst Du, die nicht „rund“ laufen?
Was bedeutet das für das Ganze?

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