Montag, 15. Oktober 2012

Aufstellung

Familienaufstellungen, Organisationsaufstellungen und verdeckte Aufstellungen

Eine Systemaufstellung ist der Oberbegriff für verschiedene Aufstellungsformate.
Die Familienaufstellung und die Organisationsaufstellung in Unternehmen und Organisationen sind hier wohl die bekanntesten.

Zielsetzungen können dabei allgemeine Klärungsanliegen oder Fragen zum Management und Selbstmanagement innerhalb sozialer Systeme z.B. aus dem beruflichen und privaten Kontext sein.

Aufstellungen sind äußerst hilfreich zur Konfliktklärung oder wenn ein Mensch sich nicht zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann.

Wichtig ist, dass es keine Einmischung und Deutung durch den Aufstellungsleiter gibt. Es darf auch nicht durch Suggestivfragen manipuliert werden. Der Klient entscheidet selbst was und wie er aufstellen möchte. Es darf keine Einflussnahme durch den Aufstellungsleiter stattfinden, was bei der Hellinger-Methode nicht gewährleistet ist. Besonders aus diesem Grund haben sich systemische Therapeuten von dieser Art der Aufstellungsarbeit distanziert.

Ebenso halte ich das Aufstellen von "Stellvertretern" nicht für zwingend nötig.
Es genügt wenn an einer Aufstellungen nur die betroffene Person teilnimmt und alle gewünschten Positionen und Rollen selbst übernimmt, um durch diesen Perspektivenwechsel eine neue, differenzierte Sicht auf das Thema zu bekommen.

So kommt es beim Klienten von innen heraus zu einer neuen Erkenntnis und dem gewünschten Lern- und Veränderungsprozess.
Stellvertreter sind dafür nicht unbedingt erforderlich. Es erhöht lediglich die Kosten der Sitzung und kann dazu führen, dass die Vertreter ihre eigenen Sichtweisen manipulierend einfließen lassen. Zudem werden bei Aufstellungen oft Themen bearbeitet, die eigentlich nur den Klienten und höchstens noch den Coach/Therapeuten etwas angehen.

Lesen sie hierzu auch eine sehr detaillierte Abhandlung von Prof. Dr. Reich zum Thema Systemaufstellungen. Das PDF können Sie auf meiner Webseite http://wingwave-rhein-neckar.de unter dem Link „Downloads“ herunterladen.

Ich möchte jetzt speziell auf eine sehr interessante Variante der Aufstellungsarbeit eingehen – die verdeckte Aufstellung.

Nehmen wir als Beispiel eine verdeckte „Dilemma-Aufstellung“.
Ein Dilemma haben wir dann, wenn wir uns zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten, bzw. Lösungswegen nicht entscheiden können.
Ein rein rationaler Lösungsweg wäre, die Vor- und Nachteile der Varianten aufzunotieren und sie gegeneinander abzuwägen. Leider zeigt es sich hier schnell, dass gewisse Vor- und Nachteile nicht so leicht mit anderen Faktoren zu vergleichen sind, weil unterschiedliche Emotionen damit verknüpft sind, die sich nicht abwägen lassen.

Bei der verdeckten Aufstellung erfühlt man die Situation und lässt sich auf das enorme „Wissen“ seines Unterbewusstseins ein, ohne sich vom Denken des Wachbewusstseins ablenken oder manipulieren zu lassen. Das, was wir denken ist nicht die Wahrheit, sondern nur die Folge von Erziehung, Suggestion und Erfahrungen, die selbst wiederum durch unser eigenes Handeln beeinflusst wurden.

Nehmen wir als Beispiel das Dilemma „14 Tage Badeurlaub auf Gran Canaria oder 14 Tage Wanderurlaub in den Alpen“. Wir schreiben eine Karte mit Gran Canaria und eine mit Alpen. Eine weitere Karte lautet „keins von beiden“ und eine „beides“. Diese Karten legt der Klient verdeckt (ohne zu wissen was auf der jeweiligen Karte steht) auf den Boden des Raumes. Wo er welche Karte hinlegt, bleibt ihm überlassen.
Wir bringen den Klienten nun mit der Milton-Sprache (Milton Erikson, Hypnosetherapeut) in einen entspannten, Trance-ähnlichen Zustand und lassen ihn beschreiben was er spürt und wie er sich fühlt, wenn er auf einer der Karten steht.
Wir notieren die Aussagen ohne sie zu werten. Möglich ist lediglich, sich die einzelnen Aussagen noch näher beschreiben zu lassen. Nach jeder Karte machen wir eine Pause und lenken vom eigentlichen Thema ab, um den Klienten wieder in eine neutrale Stimmung zu bringen.
Wenn alle Karten (Positionen) erfühlt und beschrieben wurden, decken wir eine nach der anderen auf, nachdem wir das Gesagte noch einmal vorlesen.
Die Ergebnisse sind erstaunlich. Dem Klienten wird schnell klar, was die einzelnen Aussagen für ihn bedeuten. Auch hier darf der Aufstellungsleiter nicht werten. Wurde zum Beispiel in unserem Fall die Karte „beides“ am positivsten bewertet, könnte man durch weitere Karten ermitteln was mit „beides“ gemeint ist: Wanderurlaub auf Gran Canaria wäre eine Lösung des Dilemmas, ebenso wie „beide Urlaube“ machen und jeden Urlaub dann eben nur eine Woche.

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, dass die Beschreibungen der Emotionen nach dem Aufdecken der Karten soviel Klärung bringen. Bei kniffligeren Themen ist dann aber schon etwas Erfahrung nötig um zu einem optimalen Ergebnis für den Klienten zu kommen.

Bei dieser Art der Aufstellungsarbeit ist eine Manipulation ausgeschlossen, wenn sich der Aufstellungsleiter an die Regeln hält und nicht durch Suggestivfragen beeinflusst.

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Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining
Thomas Pfitzer
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
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coach@wingwave-rhein-neckar.de

Montag, 8. Oktober 2012

Die 12 Regeln für die persönliche Weiterentwicklung

Die 12 Regeln für die persönliche Weiterentwicklung

Aus den Ergebnissen der Gehirnforschung lassen sich Schlüsse ziehen, oder sagen wir „Grundregeln“ erstellen, die wichtig sind für unser Denken über die Welt, über uns und andere Menschen. Hält man sich an diese 12 Spiel-Regeln, erreicht man Gelassenheit und eine innere Zufriedenheit, die den Weg ebnet für ein glückliches Leben. Viele dieser Regeln sind im Buddhismus und im hawaiianischen Huna schon lange bekannt, aber erst seit kurzer Zeit durch die Neurowissenschaften belegt worden.

1 Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit.
Jeder Mensch hat auf Grund eigener Wahrnehmungsfilter, die durch Erfahrung und Erziehung entstehen, eine eigene individuelle Wahrheit. Diese eigene „Wahrheit“ ist aber nicht wirklich „wahr“, sondern die Folge von Denkmustern und Sichtweisen. Andere von der eigenen Wahrheit überzeugen zu wollen ist daher nicht nutzbringend. Ein Wechsel der Sichtweise (Perspektive) bringt Nutzen.

2 Es liegt nicht in unserer Macht andere Menschen zu ändern.
Mit etwas Übung kann man sich selbst ändern. Sich selbst ändern heißt auf lange Sicht auch Veränderungen an anderen Personen zu erwirken. Das eigene veränderte Verhalten wird Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Konfliktpartners haben. Er bekommt dadurch die Möglichkeit und den Impuls sich und seine Handlungsweise zu überdenken.

3 Halte dich fern vom Machtbereich anderer Menschen.
Wer sich in den Machtbereich anderer Menschen einmischt hat nur Kummer und Ärger.
Man muss sich immer die Frage stellen: „Liegt es in meiner Macht es zu ändern?“
Falls es in meiner Macht liegt, sollte ich es dann auch direkt angepacken.

4 Was mich an anderen stört oder ärgert, ist mein eigener Charakterzug.
Wenn man eine Eigenschaft oder ein Verhalten an anderen nicht mag und sich darüber ärgert, dann nur weil man diese Eigenschaft in irgendeinem Kontext selbst in sich trägt und das Unterbewusstsein das durch Aggression mitteilt. Man bekommt sozusagen vom eigenen Unterbewusstsein den Spiegel vorgehalten. Wir ziehen solange Menschen mit dieser Eigenschaft in unser Leben, bis wir diesen Charakterzug in uns aufgelöst haben.

5 Was man bekämpft – ob körperlicher oder seelischer Schmerz – wird stärker.
Jede Emotion braucht ihren Raum, hat einen Sinn und bringt einen Nutzen. Was man als Teil von sich anerkennt und respektiert, kann durch ein „sich selbst verzeihen“ aufgelöst werden. Bekämpfe ich Charakterzüge oder Schmerz, fokussiere ich mich darauf. Dadurch nehme ich es besonders deutlich und intensiv wahr.

6 Die Summe aller Energien bleibt gleich.
Alles was ich für mich fordere, mir wünsche oder als Ziel definiere, hat einen Preis. Was ich an einer Stelle dazu gewinne, muss ich an anderer Stelle abgeben. Es ist wichtig, die Frage zu klären, ob ich zu dem „Verlust“ an anderer Stelle bereit bin. Ebenso muss geprüft werden, ob durch meinen Gewinn ein anderer Mensch etwas verliert. Hierfür trage ich die Verantwortung. Wir leben in verschiedenen Systemen (Familie, Beruf, Hobby, Freundeskreis usw.), die sich gegenseitig beeinflussen. Veränderungen in einem System haben auch Auswirkungen in allen anderen Systemen.

7 Es gibt keine Schuld.
Da wir alle ständig Manipulationen ausgesetzt sind und unser Verhalten das Ergebnis unserer Erziehung und unserer Erfahrungen ist, sind wir nicht Schuld an diesem Verhalten. Ebensowenig diejenigen, die uns beeinflusst haben. Wer andere erniedrigt und ihnen Schuld zuweist, erniedrigt sich selbst, da er nicht fähig ist sich selbst zu erhöhen indem er versteht und verzeiht.

8 Jeder trägt für sein Verhalten und sein Leben die volle Verantwortung.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass es keine Schuld gibt wird deutlich, dass wir nur selbst unser Leben und Denken ändern können. Wir tragen die alleinige Verantwortung dafür, unsere Glaubenssätze, Ängste und Vorurteile nicht an andere weiterzugeben, sondern sie in uns aufzulösen um den Kreislauf zu durchbrechen.

9 Es gibt nur das „Jetzt“. Das „Jetzt“ ist der Moment der Veränderung.
Wir bewirken nichts mit dem Nachdenken über die Vergangenheit und dem sorgenvollen Denken an die Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht veränderbar und das Grübeln darüber führt nur zu Schuldzuweisungen. Die Zukunft steht nicht fest, sondern wird beeinflusst durch unsere Entscheidungen im „Jetzt“. Also lebe ich auch immer nur im „Jetzt“. Meine Lebensqualität ist die Folge meiner Entscheidungen im früheren „Jetzt“. Vergangenheit und Zukunft sind gedankliche Illusionen und ohne Bedeutung. Stellen sie sich bei sorgenvollen Gedanken diese beiden Fragen: „Was fehlt in diesem Moment?“. „Welches Problem habe ich tatsächlich im Jetzt?“

10 Das „wie“ ist wichtiger als das „was“.
Es spielt keine Rolle was man tut. Es ist nur wichtig, dass man es mit Hingabe, Liebe und voller Konzentration im „Jetzt“ tut. Einer der seinen schlecht bezahlten Job mit Freude tut, wird glücklicher sein als einer der, von Selbstzweifeln erfüllt, mit Aktienspekulationen viel Geld verdient. Mit der Frage: „Möchte ich tauschen?“ kann man klären ob man das für sich Richtige tut. Beispiel: Immer wenn sie sich über einen Politiker ärgern, stellen sie sich diese Frage. Wenn sie die Frage mit nein beantworten, was sehr oft der Fall sein wird, stelle ich ihnen jetzt eine Frage: Warum regen sie sich über Leute auf, die ihnen eigentlich leid tun sollten?

11 Kein Glück ohne Selbstliebe und Selbstvergebung.
Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nicht lieben.
Wer sich selbst nicht vergibt, kann anderen nicht vergeben. Die Schuldzuweisung an andere führt mich in die Opferebene. Die Schuldzuweisung an mich führt mich zum schlechten Gewissen und zum Schmerz.

12 Achte auf deine Gedanken – sie erschaffen deine Wahrheit – deine Welt
Das woran wir denken, erschafft unsere Fokussierung. Die Fokussierung bestimmt, welche Teile der Welt wir wahrnehmen. Das, was wir wahrnehmen erzeugt unsere Überzeugungen, unsere Wahrheiten. Diese wiederum erzeugen unsere Laune, unsere Ausstrahlung, die wir von anderen Menschen zurückgespiegelt bekommen. Wir sind also allein dafür verantwortlich wie man uns behandelt!
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Montag, 1. Oktober 2012

Mobbing - erfordert schnelles handeln

"Mobbing (engl. to mob: belästigen, anpöbeln, schikanieren) umschreibt negative kommunikative Handlungen, die von einer oder mehreren Personen gegen eine Person gerichtet sind. Von Mobbing wird nur dann gesprochen, wenn Beleidigungen, Gehässigkeiten oder Ignorieren über einen längeren Zeitraum andauern" (Dorsch, 1998, s. 543). Selbst im Schulalltag ist das Mobbing-Phänomen bekannt. Bereits in der Grundschule werden Kinder, die nicht die "richtigen" Klamotten oder nicht die "angesagte" Frisur tragen, zu Opfern. Jugendliche nennen es hier "bullying" und das ist oft auch mit körperlichen Attacken verbunden. Mobbing hat schädliche Konsequenzen für die betroffene Person und führt zu volks- und betriebswirtschaftlichen Schäden. Statistiken sprechen von 1,5 Millionen Mobbingfällen in Deutschland - täglich. Man unterscheidet 5 Hauptarten von Übergriffen:

Angriffe auf die Möglichkeit, zu kommunizieren
Angriffe auf die sozialen Beziehungen
Angriffe auf das soziale Ansehen
Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
Angriffe auf die Gesundheit

Die Auswirkungen von Mobbing für die Betroffenen sind vielschichtig:

Es kann zu psychosomatischen Störungen, wie Schlafstörungen, Magen- Darmstörungen, innerer Unruhe und depressiven Verstimmungen kommen.
Symptome dieser Art können bei Mobbingopfern ohne weiteres zu einem anhaltenden Zustand werden, wenn die Attacken immer wieder und über längere Zeit erfolgen. Bei manchen Betroffenen führt Mobbing zu so massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen, dass es zu Berufsunfähigkeit und Arbeitsplatzverlust kommt.

Daher ist es sinnvoll sofort geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Mögliche Gegenmaßnahmen wären:

Mobbingverhalten analysieren
Ursachen, Hintergründe, Langzeitfolgen ermitteln
Selbstbewusstsein stärken
Konfliktfähigkeit stärken
Strategien gegen das Mobbing entwickeln

Wichtig ist, dass man sich auf keinen Fall in die Opferrolle fügt.
Weiteres Vorgehen (je nach Situation und Persönlichkeit):

Verbündete suchen - eventuell gemeinsame Gegenmaßnahmen starten
Übergriff protokollieren, Beweise sammeln
am Arbeitsplatz: täglich Protokoll zu Leistungsnachweisen führen
Täter schriftlich auffordern, das unerwünschte Verhalten zu unterlassen
Betriebsrat, Vorgesetzte informieren - hier ist Vorsicht geboten
eventuell neue berufliche Perspektiven erarbeiten
bei Schülern: Vertrauenslehrer, Schulleitung, Elternbeirat und Schulaufsichtsbehörde einschalten
bei Cybermobbing: bei Webseitenbetreiber Löschung der Dateien beantragen

Es gibt im Detail noch weitere situationsbedingte Vorgehensweisen, die aber stark von der Persönlichkeit des Opfers abhängig sind und zuerst in intensiven Gesprächen geklärt werden müssen.

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Dienstag, 25. September 2012

Seien Sie Ihr eigener Wunderheiler

Seien Sie Ihr eigener Wunderheiler

Ergebnisse der Gehirnforschung zeigen, wie Heilerfolge durch esoterische Heiler zu erklären sind. Diese Erfolge kann man allerdings auch relativ leicht selbst erzeugen.

Der Mensch wird seit Generationen leider nicht so erzogen, dass er für seine Probleme und sein Leben selbst die Verantwortung übernimmt.
Zu gerne begnügen wir uns mit jammern und dem Gang zum Arzt oder Heiler. Der Arzt, Seelendoktor oder Wunderheiler soll es richten. Die Verantwortung für Depressionen und körperliche Leiden werden sozusagen gegen Bezahlung übergeben. Bleibt der ersehnte Erfolg aus, haben wir auch gleich einen Schuldigen.

Vorwürfe darüber kann man uns allerdings kaum machen, da wir es ja nicht anders gelernt haben. Wenn wir mal ganz ehrlich sind haften wir alle irgendwie dem „Sündenbock-Denken“ an und schieben Verantwortung gerne auf andere.

Die Liste der üblichen Verdächtigen ist lang:
Die schwere Kindheit, die Lehrer, das Schulsystem, die Politiker, die Manager, die EU, Amerika, die Ärzte, die Ausländer, die Sozialschnorrer, die Ex-Frau/der Ex-Mann (oder die Männer/Frauen im allgemeinen). Gerne muss auch der fiese Kollege, der inkompetente Beamte, die hysterische Sekretärin, der cholerische Chef oder die globale Ungerechtigkeit herhalten. Die mangelnde Selbsterkenntnis oder gar die eigene Faulheit, den unbefriedigenden „Status Quo“ zu verändern, wird hingegen selten als Grund angeführt. Wie auch? Niemand hat uns gelehrt Verantwortung zu übernehmen und die Fehler erst einmal bei sich selbst zu suchen.

Eigentlich ist es aber recht einfach, das eigene Leben nach Unzulänglichkeiten zu durchforsten, die Ursachen zu entdecken, Eigenverantwortung anzuerkennen und dadurch eine Auflösung des Konflikts zu erreichen. Noch dazu macht es Spaß! Das menschliche Gehirn bietet hierfür alle notwendigen Tools, von denen ich hier einige nennen möchte.

Die Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit macht natürlich Arbeit und hat die unangenehme Folge, dass man oft Eigenverschulden anerkennen muss. Man sollte also damit rechnen, dass das Ego ein wenig angekratzt wird.

Die mentalen Fähigkeiten des Menschen sind den Schamanen und geistigen Führern aller Kulturen schon seit Jahrtausenden bekannt. Nur hat man sie immer gern mit einer übernatürlichen Energie in Verbindung gebracht.
Die Gehirnforschung der letzten Jahre hat diese Kräfte inzwischen mit Hilfe der Tomographie nachgewiesen und ihnen das „Übernatürliche“ genommen. Man muss nun eingestehen, dass die Kraft nicht von Außen sondern von Innen kommt. Was die Gläubigen daraufhin zu der Vermutung veranlasste, dass wir ALLE göttlich sind, da unser Geist die Fähigkeit hat „Wahrheit“ zu erschaffen.

Hier einige Ergebnisse der Gehirnforschung in Kurzfassung:

Einer Erinnerung oder einem traumatischen Erlebnis wird im Gehirn ein Gefühl angehängt, das immer wieder aufgerufen wird und die gleichen Stress- und Körperreaktion auslöst wie beim Ursprungserlebnis, selbst wenn die Erinnerung an das Geschehen vom Gehirn „verdrängt“ und in die Tiefen des Unterbewusstseins verschoben wurde.

Jedes mal, wenn man stark emotional ist, werden diese Emotionen verstärkt und das einmal erlebte „erneut erlebt“. Durch die Wiederholung wird eine einmalige Angelegenheit zu einem Glaubenssatz. Oder anders formuliert: jedes Mal, wenn ich mir oder anderen sage, wie schlecht es mir geht, wird es in meinem Gehirn zur Wahrheit und es geht mir wirklich schlecht.

Ängste aus früher Kindheit werden nicht abgebaut, sondern bleiben als Emotionen gespeichert und werden durch Wiederholung gestärkt. Selbst wenn diese Wiederholung nur in der Fantasie (der Visualisierung) stattfindet, entsteht im Gehirn der Eindruck der tatsächlichen Wiederholung des Geschehens. Das Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen einem Erlebnis und einer Visualisierung. Das bedeutet: was ich regelmäßig visualisiere, wird für mein Gehirn zur Wahrheit.

Unser Gehirn vermischt eigene Erfahrungen mit Dingen, die wir nur gesehen, gehört oder gelesen haben, zu einer neuen „Wahrheit“. Wir sind stark suggestiv und lassen uns leicht beeinflussen. Wer ständig negativen Gedanken, Äußerungen und Handlungen ausgesetzt ist, läuft leicht Gefahr diese damit zusammenhängenden Emotionen und Denkweisen zu übernehmen.

Wer Vorurteile oder Glaubenssätze hat, verhält sich so, dass sie bestätigt werden. Wir erschaffen uns unsere Umwelt durch unser „Denken“ über die Welt und fühlen uns ständig bestätigt. Das kann man zwar alles rückgängig machen bzw. auflösen, aber die Schwierigkeit liegt zuerst einmal im Erkennen des eigenen Fehlverhaltens.

Wir sehen nur das, auf was wir uns fokussieren. Da wir uns leider meistens auf das fokussieren, was wir nicht wollen und auf das was nicht funktioniert, bekommen wir auch nur das, was wir nicht wollen. Wer kein positives Ziel formuliert und visualisiert, sieht es auch nicht und kann es dementsprechend auch nicht erreichen.

Fokussierung funktioniert auch hervorragend bei Schmerzen und Krankheiten. Wer ständig über Rückenschmerzen klagt, kann sie nicht loswerden.

Der Placebo-Effekt, der besonders bei Doppel-Blind-Versuchen der Pharmaindustrie zu beobachten ist und schon so manchen Hypochonder zur Heilung mittels Traubenzuckerdrops verholfen hat, ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass das Gehirn den eigentlichen Impuls zur Heilung gibt und nicht das Medikament. Selbst stärkste Medikamente versagen wenn der Patient nicht an die Heilung glaubt.

Zuletzt werfen wir noch einen Blick auf den Nervus Vagus, den zehnten Hirnnerv. Er ist der größte Nerv des Parasympathikus und an der Regulation der Tätigkeit fast aller inneren Organe beteiligt. Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Hirnnerv Entzündungen bremst, Wundheilung beschleunigt und in der Meditation mobilisiert werden kann. Auf diese Weise trägt er zur Aktivierung der Selbstheilung bei.

Fassen wir zusammen:
Könnte es nicht sein, dass ein Wunderheiler wie ein wandelndes Placebo zu betrachten ist? Es ist vielleicht nicht der Geist des Heilers und auch nicht eine höhere Macht die heilt, sondern der Glaube des Patienten.
Erstens dadurch, dass er an seine Heilung glaubt und diese visualisiert. Im Gehirn entsteht die „Wahrheit“, dass eine Heilung stattgefunden hat.

Zweitens unterstützt die Aktivierung des Nervus Vagus den Prozess und dürfte zumindest körperliche Leiden mildern.

Drittens drehen sich seine Gedanken jetzt nicht mehr um die Krankheit sondern um die Heilung. Somit hat er den „Problemraum“ verlassen und fokussiert sich auf ein Ziel - nämlich den geheilten Zustand, den er dann auch Dank Fokussierung erreichen kann.

Natürlich darf man einwenden, dass es keine Rolle spielt wie die Verbesserung des seelischen oder gesundheitlichen Befindens zustande kommt. Das Ergebnis zählt. Dennoch sollte man darüber nachdenken, ob Eigenverantwortung zu übernehmen langfristig nicht der bessere Weg ist. Denn erst wenn die Ursache erforscht und aufgelöst ist, verschwindet das Symptom und kehrt nicht an anderer Stelle wieder.

Für alle die, die es lieber in die Hände anderer legen, ist der Gang zum Lichtheiler, Schamanen, und Handaufleger bestimmt die logische Entscheidung, zumal er hier auch gleich den Sündenbock mitgeliefert bekommt, falls die ersehnte Erleuchtung oder Heilung mal ausbleiben sollte.

Für alle anderen lautet die Devise:
Das Problem liegt in mir, also liegt auch die Lösung in mir. Jede Heilung ist eine Selbstheilung, also kann ich sie auch selbst in die Wege leiten.

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Dienstag, 26. Juni 2012

Liebe Blog-Leser

Hallo,

da ein Buchverlag Interesse an meinem Manuskript hat, muss ich leider den Blog vorerst schliessen. Sobald geklärt ist, was im Buch erscheinen wird, geht es hier mit dem Blog weiter.

Vielen Dank für Ihr Verständnis

Thomas Pfitzer
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Zuletzt aktualisiert: 16. Sep, 10:13

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